30 Jahre Musikfest Altmark: Jubiläumsfeier im Zeichen der Musik

Menschen feiern gemeinsam mit Instrumenten.

Ein buntes kulturelles Miteinander, neue musikalische Wege und ein starker Gemeinschaftsgedanke – all das prägt das Musikfest Altmark, das in diesem Jahr seinen 30. Geburtstag feiert. In den Landkreisen Stendal und Salzwedel ist das Festival nach drei Jahrzehnten zu einer festen Größe im kulturellen Kalender von Sachsen-Anhalt geworden. Was 1994 als lokale Initiative begann, ist heute eines der größten Musikereignisse der Region und lockt Besucher aus der ganzen Bundesrepublik an. Die ländlichen Gemeinden der Altmark werden über mehrere Wochen hinweg zu klingenden Bühnen, auf denen Jazz, Rock, Pop, Klassik und Folklore erklingen. Im Jubiläumsjahr sind über 50 Konzerte geplant, die auf vielen, teils außergewöhnlichen Orten stattfinden: von historischen Dorfkirchen und Museen über Bibliotheken bis zu Freiluftbühnen auf Marktplätzen und in Parks.

In diesem Jahr lautet das Festival-Motto: "Musik für alle, überall in der Altmark", was den inklusiven Ansatz der Organisatoren zeigt. Musik soll allen zugänglich gemacht werden, indem Barrieren abgebaut und Menschen miteinander verbunden werden, unabhängig von Alter, Herkunft oder sozialem Status. Das Festival sieht sich nicht nur als Präsentation musikalischer Hochkultur, sondern auch als Treiber für kulturelle Vernetzung und Identitätsbildung in dem dünn besiedelten Norden Sachsen-Anhalts. In einer Gegend, wo durchschnittlich nur etwa 40 Menschen pro Quadratkilometer leben, haben Veranstaltungen wie das Musikfest Altmark eine bedeutende Aufgabe: Sie stärken das Gemeinschaftsgefühl, unterstützen die kulturelle Bildung und machen die Altmark über die Landesgrenzen hinaus bekannt.

Die Förderung des musikalischen Nachwuchses und die musikalische Bildung junger Menschen haben beim Festival schon immer einen besonderen Stellenwert. Kinder und Jugendliche werden mit speziell gestalteten Orchester- und Schulkonzerten an Musik herangeführt und gleichzeitig für die Vielfalt musikalischer Ausdrucksformen sensibilisiert. Neben etablierten Künstlerinnen und Künstlern bekommen auch lokale Musiker, Chöre und Ensembles die Chance, sich einem großen Publikum zu zeigen. Das Musikfest Altmark ist weit mehr als nur eine Reihe von Konzerten; es spiegelt die kulturelle Vitalität einer Region, die sowohl Tradition als auch Moderne vereint, wider.

Die Jubiläumsausgabe in diesem Jahr hat unzählige Höhepunkte. Eröffnet im Prignitz-Museum Havelberg, bringt "Beethoven meets Jazz" auf eine kreative Art klassische und moderne Musikwelten zusammen. In Diesdorf eröffnet das Festival im hübschen Ambiente des Freilichtmuseums. Von intimen Kammermusikabenden über Open-Air-Konzerte bis zu Mitmachaktionen und Workshops ist das Veranstaltungsangebot sehr vielfältig. Vereine, Initiativen und Gemeinden sind zahlreich in die Organisation involviert und helfen dabei, das Musikfest Altmark als gemeinschaftliches Projekt zu gestalten, das die ganze Region umfasst und bereichert.

Die Entstehung und Entwicklung des Musikfestes Altmark

Die Geschichte des Musikfestes Altmark ist bemerkenswert und steht in engem Zusammenhang mit den gesellschaftlichen und kulturellen Veränderungen, die nach der deutschen Wiedervereinigung stattgefunden haben. In den frühen 1990er Jahren erlebte die Altmark, wie viele ländliche Regionen Ostdeutschlands, einen tiefgreifenden Strukturwandel. Eine Abwanderung junger Leute, das Schrumpfen der traditionellen Industrien und eine nachlassende Infrastruktur haben spürbare Probleme im sozialen und kulturellen Bereich zur Folge. Die Idee, ein Musikfestival zu veranstalten, entstand als Gegenpol und zur kulturellen Belebung der Region.

Das Musikfest Altmark fand erstmals im Jahr 1994 statt. Engagierte Musikerinnen und Musiker, Kulturvereine und Vertreter der Landkreise Stendal und Salzwedel haben diese Initiative ins Leben gerufen. Das Festival sollte alle musikalischen Genres einbeziehen und Kultur für alle zugänglich machen. Das Musikfest wurde von Anfang an als dezentrale Veranstaltungsreihe geplant, damit auch kleinere Gemeinden die Chance haben, sich zu beteiligen und von der kulturellen Strahlkraft zu profitieren.

Das Musikfest hat sich über die Jahre hinweg stetig weiterentwickelt. In den Anfangsjahren waren es hauptsächlich regionale Ensembles und Solisten, die auftraten, doch mittlerweile ist das Programm international und zieht Künstlerinnen und Künstler aus nah und fern. Die Anzahl der Veranstaltungen wurde kontinuierlich gesteigert, und es wurden neue Formate wie thematische Konzertreihen, Mitmachaktionen oder musikalische Stadtführungen eingeführt. Die organisatorische Struktur des Festivals hat sich ebenfalls professionalisiert: Neben den Landkreisen sind heute viele Kooperationspartner, Sponsoren und ehrenamtliche Helfer beteiligt, die zum Erfolg des Festivals beitragen.

Ein wichtiger Grund für den Erfolg des Musikfestes Altmark ist die enge Zusammenarbeit mit den lokalen Akteuren. Gemeinsam arbeiten Schulen, Musikschulen, Kirchengemeinden, Museen und Vereine zusammen, um ein buntes und anspruchsvolles Programm zu gestalten. Dank dieser Partnerschaft ist das Festival nicht nur ein kulturelles, sondern auch ein soziales Ereignis geworden, das Menschen aus verschiedenen Lebenslagen zusammenbringt.

Das Musikfest beweist mit der Aufnahme neuer musikalischer Strömungen und experimenteller Formate, dass es sich kontinuierlich weiterentwickelt. Heute findet man neben den traditionellen Konzerten auch Jazzsessions, Rock- und Popabende, Folklore-Veranstaltungen oder Crossover-Projekte. Das Festival berücksichtigt die wachsende Diversität musikalischer Ausdrucksformen und richtet sich an ein breites Publikum. Deshalb erzählt die Geschichte des Musikfestes Altmark auch von dem kulturellen Wandel und der Fähigkeit zur Innovation in einer ländlichen Gegend.

Vielfalt der musikalischen Genres und Ensembles

Das Musikfest Altmark zeichnet sich durch die außergewöhnliche Vielfalt der Musikstile aus, die dort präsentiert werden. Verschiedene musikalische Genres finden auf diesem Festival zusammen, was es zu einer Plattform für ein buntes Publikum macht. Ob Jazz, Rock, Pop, Klassik oder Folklore – fast jede Stilrichtung ist vertreten. Das musikalische Spektrum ist das Resultat einer bewussten Programmgestaltung, die Vielfalt und Inklusion priorisiert.

In der Welt der klassischen Musik sind sowohl Kammermusikabende als auch große Orchesterkonzerte geplant. Hier finden renommierte Solisten und Ensembles ebenso wie regionale Chöre und Nachwuchstalente ein Forum für ihre Kunst. In den vergangenen Jahren haben unter anderem das MDR-Sinfonieorchester, die Staatskapelle Halle und international renommierte Kammermusikensembles in der Altmark gastiert. Alte Musik wird in historischen Kirchen und Schlössern der Region in einen besonders authentischen Rahmen gesetzt.

Im Musikfest Altmark ist Jazz fest etabliert. Es umfasst alles, von klassischen Swing- und Dixieland-Formationen über zeitgenössische Fusion-Projekte bis hin zu experimentellen Improvisationen. Das Festival wird von zahlreichen Jazzmusikerinnen und -musikern genutzt, um neue Programme vorzustellen oder in ungewöhnlichen Besetzungen zu spielen. Workshops und Sessions, in denen das Publikum aktiv mit einbezogen wird, gehören ebenfalls zum Angebot.

Insbesondere bei Open-Air-Konzerten und Bandabenden sind Pop- und Rockmusik zu hören. Die Bühne wird von jungen Bands aus der Region und bekannten Künstlern geteilt, was eine tolle Mischung kreiert. Auch genreübergreifende Projekte, wie Zusammenarbeiten zwischen klassischen und populären Musikern, sind Teil des Repertoires. Crossover-Events sind immer wichtiger, weil sie unterschiedliche Zielgruppen zusammenbringen und neue Hörerlebnisse schaffen.

Auch die Folklore, vor allem die traditionelle Musik der Altmark und der umliegenden Gebiete, ist von großer Bedeutung. Heimatvereine, Tanzgruppen und Volksmusikensembles halten das kulturelle Erbe am Leben. Es werden nicht nur traditionelle Lieder und Tänze gezeigt, sondern auch moderne Interpretationen, die das kulturelle Erbe mit der Gegenwart verbinden.

Das musikalische Angebot umfasst auch Singer-Songwriter-Abende, Weltmusik-Konzerte, A-cappella-Auftritte oder Musiktheater-Produktionen. Von großen Sinfonieorchestern über Kammermusikgruppen und Big Bands bis zu Solisten oder kleinen Folk-Formationen ist die Vielfalt der Ensembles groß. Ein Kaleidoskop musikalischer Ausdrucksformen entsteht, das die kulturelle Vielfalt der Altmark in ihrer Gesamtheit abbildet. Die Vielfalt ist einer der Hauptgründe, weshalb das Musikfest Altmark Menschen aus verschiedenen Herkunft und allen Altersgruppen anzieht.

Außergewöhnliche Spielorte und ihre Bedeutung

Ungewöhnliche und oft geschichtsträchtige Spielstätten, die einen besonderen Reiz haben, sind dem Musikfest Altmark nicht fremd. Im Gegensatz zu den urbanen Festivals, die auf klassische Konzertsäle und Theater setzen, nutzt das Musikfest Altmark die Vielfalt der regionalen Architektur und Landschaften. Konzerte werden in Dorfkirchen, auf Burgen, in Klöstern, Museen, Bibliotheken, auf Marktplätzen, in Parks oder unter freiem Himmel veranstaltet. Jede Location hat ihre eigene Atmosphäre, die zum Gesamterlebnis beiträgt und jedes Konzert zu einem einzigartigen Ereignis macht.

Die Auswahl der Spielorte ist kein Zufall, sondern ein bewusster Teil des Festival-Konzepts. Historische Bauwerke, wie die romanischen Dorfkirchen der Altmark, schaffen einen akustisch und visuell stimmungsvollen Ort, der besonders für klassische und geistliche Musik geeignet ist. In Museen wie dem Prignitz-Museum Havelberg oder dem Freilichtmuseum Diesdorf werden Konzerte zusammen mit thematischen Ausstellungen veranstaltet, sodass Musik und Kulturgeschichte sich vereinen. Bibliotheken und Archive veranstalten ebenfalls musikalische Events und beweisen damit, dass sie mehr als nur Wissensspeicher sind.

Freiluft-Konzerte in Parkanlagen oder auf Marktplätzen fördern eine entspannte, gemeinschaftliche Stimmung. Musik in einer entspannten Atmosphäre erleben Menschen aller Altersgruppen hier bei einem musikalischen Picknick. Familien und junge Leute schätzen diese Events ganz besonders. Selbst alte Fabrikhallen, Gutshöfe oder Scheunen werden als ungewöhnliche Locations für das Festival genutzt, was immer wieder zu überraschenden Zusammenstellungen führt.

Dank der dezentralen Festivalstruktur profitieren auch kleine Orte und Gemeinden von der kulturellen Strahlkraft. Die Berücksichtigung ländlicher Räume ist entscheidend für die kulturelle Gleichwertigkeit und sorgt dafür, dass sich die Angebote nicht nur auf die urbanen Zentren konzentrieren. In vielen Dörfern ist das Musikfest Altmark das wichtigste kulturelle Ereignis des Jahres und bietet eine Gelegenheit, als Gemeinschaft zusammenzukommen.

Dank der besonderen Auswahl der Spielorte kann Musik in immer neuen Zusammenhängen gehört werden, während die Vielfalt der Altmark entdeckt wird. Zahlreiche Konzertbesucherinnen und -besucher nutzen die Gelegenheit, die Region kennenzulernen und verbinden touristische Unternehmungen mit kulturellen Erlebnissen. Die einzigartige Verbindung von Musik, Architektur und Landschaft ist ein Markenzeichen des Festivals und macht es dadurch sehr attraktiv.

Nachwuchsförderung und musikalische Bildung

Seit seiner Gründung hat das Musikfest Altmark ein zentrales Anliegen: den musikalischen Nachwuchs zu fördern und Kindern sowie Jugendlichen Musik nahe zu bringen. Besonders in ländlichen Gebieten, wo es nicht viele kulturelle Angebote gibt, sind solche Initiativen von großer Bedeutung für die Persönlichkeitsentwicklung und die soziale Teilhabe von Jugendlichen.

Die Organisatoren planen, eng mit Schulen, Musikschulen und Jugendzentren in den Landkreisen Stendal und Salzwedel zusammenzuarbeiten. Das Festival bietet speziell gestaltete Orchesterkonzerte für Grundschulkinder, die auf eine spielerische Art und Weise klassische Musik und die Instrumentenkunde entdecken. Die Programme sind interaktiv: Musikerinnen und Musiker erläutern ihre Instrumente, berichten von ihrem Alltag und beziehen das junge Publikum aktiv in das Konzertgeschehen ein. Es geht darum, die Angst vor dem Unbekannten abzubauen und die Neugier auf Musik zu fördern.

Neben den Orchesterkonzerten werden auch zahlreiche Schulkonzerte an den weiterführenden Schulen angeboten. Das Angebot umfasst alles von moderierten Klassik-Einführungen über Jazz-Workshops bis zu Pop- und Rockprojekten. Es ist üblich, dass professionelle Künstlerinnen und Künstler mit jungen Musikerinnen und Musikern zusammenkommen, um gemeinsam zu proben und aufzutreten. Für viele Jugendlichen sind diese Begegnungen prägend; sie verbessern nicht nur die musikalischen, sondern auch die sozialen Fähigkeiten.

Instrumentenbau-Workshops, Kompositionskurse oder Singprojekte sind Beispiele für Mitmachaktionen, die das Angebot abrunden. Um ihren Schülerinnen und Schülern eine öffentliche Bühne zu bieten und den Austausch mit anderen Ensembles zu fördern, nutzen auch die regionalen Musikschulen das Festival. Wettbewerbe und Förderpreise schaffen zusätzliche Motivation für junge Talente.

Dank der stetigen Nachwuchsarbeit ist in der Altmark eine lebendige Musikszene entstanden. Viele, die früher an den Schulkonzerten oder Workshops teilgenommen haben, sind heute selbst als Musiker, Musiklehrer oder Kulturorganisatoren aktiv. Das Musikfest Altmark ist daher nicht nur ein Schaufenster, sondern auch ein Motor für die musikalische Entwicklung der Region.

Die musikalische Bildung wird von den Landkreisen Stendal und Salzwedel sowie von privaten Stiftungen und Sponsoren gefördert. Ein zentraler Bestandteil des Festival-Konzepts ist die breite gesellschaftliche Verankerung der Bildungsangebote, die einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Teilhabe im ländlichen Raum leisten.

Gemeinschaft und Vernetzung in der Region

Das Musikfest Altmark ist nicht nur eine Konzertreihe; es ist ein Motor für die Gemeinschaft und das Zusammenbringen der ganzen Region. Schon am Anfang war das Augenmerk nicht nur darauf gerichtet, musikalische Höchstleistungen zu präsentieren; vielmehr sollte auch das soziale Miteinander gefördert und der Austausch zwischen den Menschen ermöglicht werden. In einer dünn besiedelten Gegend wie der Altmark, wo lange Wege und eine geringe Bevölkerungsdichte häufig zu Isolation führen, ist dies besonders wichtig.

Ein wichtiger Bestandteil der Gemeinschaftsbildung ist es, lokale Vereine, Initiativen, Kirchengemeinden und ehrenamtliche Helfer mit einzubeziehen. Viele Veranstaltungen werden gemeinsam mit Ortsbeiräten oder Bürgervereinen organisiert, die neben der Logistik auch dafür sorgen, dass es den Gästen kulinarisch gut geht. Regionalen Speisen und Getränken wird oft eine Bühne geboten, was die Konzerte zu geselligen Treffpunkten macht und das Gemeinschaftsgefühl stärkt.

Das Prinzip der Vernetzung findet auch in der Musik Anwendung. Regelmäßig bekommen Chöre, Blasorchester, Musikschulensembles und Amateurbands aus der Region die Chance, mit professionellen Musikerinnen und Musikern gemeinsam aufzutreten. Der Austausch wird durch solche Kooperationen gefördert, sie schaffen neue Lernerfahrungen und stärken das Selbstbewusstsein aller, die daran teilnehmen. Außerdem sind neue Projekte und Freundschaften, die das Festival überdauern, oft das Ergebnis dieser Begegnungen.

Ein weiterer Punkt der Vernetzung ist die Zusammenarbeit mit anderen Kulturakteuren. Museen, Bibliotheken, Theatergruppen oder Künstlerkollektive sind Teil des Programms und gestalten eigene Veranstaltungen während des Musikfestes. So entstehen interdisziplinäre Projekte, die verschiedene Kunstformen vereinen und ein großes Publikum erreichen.

Die Veranstalter haben das Ziel, dass die Bevölkerung aktiv an der Programmgestaltung teilnimmt; Partizipation ist ihnen sehr wichtig. Direkt aus den Gemeinden kommen viele Ideen für neue Konzertformate oder ungewöhnliche Spielorte. Einer der Gründe, warum die Menschen so stark mit "ihrem" Musikfest identifizieren, ist diese Basisdemokratie.

Das Festival hilft auch, die regionale Identität zu stärken. Angesichts der Tatsache, dass viele ländliche Gegenden unter Abwanderung und demografischem Wandel leiden, schafft das Musikfest Altmark positive Erlebnisse und ist ein Zeichen für kulturelle Lebensqualität. Die Region ist nicht nur für Einheimische, sondern auch für Besucher als lebens- und liebenswerter Ort erlebbar.

Kulturelle Bedeutung für die Altmark und überregionale Strahlkraft

Im Laufe der Jahre hat sich das Musikfest Altmark zu einem kulturellen Leuchtturm entwickelt, der die Grenzen der Landkreise Stendal und Salzwedel weit überschreitet. Während zu Beginn hauptsächlich die Konzerte von lokalen Musikfreunden besucht wurden, zieht das Festival heute Musikliebhaber aus ganz Deutschland und immer mehr aus dem Ausland an. Durch das Musikfest ist die Altmark, die man oft als "vergessene" Region im Norden Sachsen-Anhalts bezeichnet, nun Teil der bundesweiten Kulturlandschaft.

Auf mehreren Ebenen wird die kulturelle Bedeutung des Festivals deutlich. Einerseits hilft es, das Selbstbewusstsein und die kulturelle Identität der Region zu festigen. Die Bewohner der Altmark dürfen miterleben, wie ihre Heimat ein Ort voller lebendiger Kultur und kreativer Neuerungen ist. Das Musikfest ist eine Plattform, die regionalen Künstlerinnen und Künstlern die gleiche Sichtbarkeit wie internationalen Gästen bietet. Ein Zusammenspiel von Tradition und Moderne findet statt, das kulturelle Erbe wird bewahrt und gleichzeitig weiterentwickelt.

Ebenfalls ist das Musikfest ein Impulsgeber für die kulturelle Infrastruktur. Um den Anforderungen des Festivals gerecht zu werden, haben viele Gemeinden in den letzten Jahren ihre Veranstaltungsorte verbessert, neue Technik installiert oder barrierefreie Zugänge geschaffen. Auch andere kulturelle Aktivitäten profitieren von diesen Investitionen, was die Lebensqualität vor Ort verbessert.

Auch die wirtschaftliche Entwicklung belegt das überregionale Strahlen des Festivals. Das Musikfest zieht viele Besucher in die Region, die neben den Konzerten auch in Hotels übernachten, in Restaurants essen und die touristischen Angebote der Altmark nutzen. Die meisten Besucher lieben es, wenn Musik, Kulturgeschichte und Natur zusammenkommen. Indem wir mit den regionalen Tourismusverbänden zusammenarbeiten, stellen wir sicher, dass das Musikfest als das Aushängeschild der Altmark vermarktet wird.

Das Festival hat mittlerweile auch in den Medien große Aufmerksamkeit erlangt. Das künstlerische Niveau und die Besonderheiten des Musikfestes werden durch Berichte in überregionalen Zeitungen, Kulturmagazinen und im öffentlich-rechtlichen Rundfunk hervorgehoben. Dies hilft, das Bild der Altmark zu gestalten und weckt das Interesse neuer Zielgruppen.

Ein Beispiel dafür, wie kulturelle Angebote die Attraktivität von ländlichen Räumen unterstützen können, ist das Musikfest Altmark. Das Festival sendet in einer Ära, in der zahlreiche Gebiete von Demografie- und Abwanderungsproblemen betroffen sind, ein ermutigendes Zeichen: Kultur ist kein Privileg der Großstädte; sie kann auch auf dem Land erlebt und gestaltet werden.

Herausforderungen und Perspektiven für die Zukunft

Obwohl das Musikfest Altmark erfolgreich ist, sieht es sich mit vielen Herausforderungen konfrontiert, die für kulturelle Großveranstaltungen im ländlichen Raum typisch sind. Die Veränderungen der Bevölkerungsstruktur, begrenzte finanzielle Mittel und der wachsende Wettbewerb durch digitale Medien machen es notwendig, das Festival-Konzept stetig anzupassen und weiterzuentwickeln.

Eine der größten Herausforderungen besteht darin, die finanzielle Basis zu sichern. Es ist nicht immer sicher, dass öffentliche Fördermittel zur Verfügung stehen, und in strukturschwachen Regionen ist es oft schwierig, Sponsoren zu gewinnen. Um dieser Herausforderung zu begegnen, hat das Musikfest Altmark seine Einnahmequellen breit gestreut: Neben Fördergeldern von Land, Bund und EU werden auch Spenden, Eintrittsgelder und private Unterstützung akquiriert. Eine Partnerschaft mit regionalen Firmen als Sponsoren verbessert die Beziehung zur Wirtschaft und sichert zusätzliche Ressourcen.

Das Festival muss sich der Herausforderung des demografischen Wandels stellen, indem es junge Menschen als Publikum und Mitwirkende gewinnt. Die kontinuierliche Arbeit an der Nachwuchsgewinnung ist deshalb entscheidend. Es entstehen neue Formate, die genau auf die Interessen der jüngeren Zielgruppen zugeschnitten sind – sei es durch Bandcontests, Social-Media-Kampagnen oder partizipative Projekte. Die Digitalisierung wird ebenfalls als Chance angesehen: Mit Livestreams, Online-Workshops und digitalen Vermittlungsangeboten soll das Musikfest einem größeren Publikum zugänglich gemacht werden.

Wegen der dezentralen Struktur des Festivals ist die Logistik kompliziert und es braucht eine enge Abstimmung zwischen den Gemeinden, die beteiligt sind. Es ist eine Herausforderung, aber auch eine Chance, viele parallele Veranstaltungen auf einer großen Fläche zu organisieren, weil man so neue Orte und Zielgruppen einbeziehen kann. Immer mehr setzen die Organisatoren auf regionale Zusammenarbeit und Freiwilligenarbeit.

Die Corona-Pandemie hat die Zerbrechlichkeit von kulturellen Veranstaltungen deutlich gemacht. In den letzten Jahren hat das Musikfest Altmark mit flexiblen Konzepten, Open-Air-Veranstaltungen und digitalen Optionen reagiert. Die Erkenntnisse aus dieser Phase dienen dazu, das Festival krisenfester zu gestalten für die Zukunft.

In die Zukunft blickend, planen die Organisatoren eine behutsame Weiterentwicklung des Programms. Alte Formate, die sich bewährt haben, bleiben bestehen, aber es werden frische Ideen und neue Partnerschaften gesucht. Der Erfolg liegt in der ausgewogenen Beziehung zwischen Tradition und Innovation. Man möchte weiterhin die kulturelle Vielfalt der Altmark präsentieren und das Musikfest als gemeinschaftliches Projekt für alle Bürgerinnen und Bürger weiterentwickeln.

Stimmen und Geschichten rund um das Jubiläum

Zum 30. Jubiläum des Musikfestes Altmark gibt es viele Rückblicke, persönliche Anekdoten und Zukunftsausblicke. Langjährige Festivalbesucher erzählen von prägenden Erlebnissen, bewegenden Momenten und unerwarteten Begegnungen. Musikerinnen und Musikern berichten von ihren ersten Auftritten, der Begeisterung des Publikums und der einzigartigen Stimmung in der Altmark.

Ein Chorleiter aus Stendal blickt auf das erste Musikfest zurück, bei dem sein Kinderchor auftrat: "Wir waren damals alle sehr aufgeregt. Für zahlreiche Kinder war es der erste große Auftritt auf der Bühne. Die Unterstützung des Publikums war riesig, und dieses Erlebnis hat unseren Chor nachhaltig beeinflusst." Erlebnisse wie diese sind der Grund, warum das Musikfest für so viele Menschen ein Highlight ist.

Selbst langjährige Besucherinnen und Besucher haben ihre Lieblingsmomente. Eine Seniorin aus Salzwedel erzählt: "In den letzten 20 Jahren habe ich fast jedes Konzert besucht. Die Konzerte in den Dorfkirchen sind für mich etwas ganz Besonderes, wenn die Musik mit der besonderen Akustik und dem alten Gemäuer zusammentrifft." Für viele Einheimische gehört das Musikfest mittlerweile zum jährlichen Ablauf.

Mit Stolz schauen die Organisatoren auf das Erreichte zurück. Ein Mitglied des Organisationsteams sagt dazu: "Was als kleine Initiative anfing, ist jetzt ein Großereignis, das die ganze Region bewegt. "Wir sind stolz auf die Gemeinschaft und die Vielfalt, die das Musikfest prägen." Es wird gleichzeitig betont, dass das Festival immer offen für neue Ideen und Veränderungen ist.

Selbst Künstlerinnen und Künstler von außerhalb wissen die besondere Atmosphäre zu schätzen. Eine Jazzpianistin aus Berlin meint: "Die Altmark zeichnet sich durch ihre wunderbare Gastfreundschaft und die Vielfalt der Spielorte aus. "Man trifft hier auf ein Publikum, das sehr aufmerksam und neugierig ist." Das Musikfest Altmark bietet vielen Musikerinnen und Musikern die willkommene Gelegenheit, ländliche Räume neu zu entdecken.

Im Jubiläumsjahr gibt es ein buntes Programm mit vielen Sonderveranstaltungen: Ehemalige Teilnehmerinnen und Teilnehmer kehren auf die Bühne zurück, es finden Gesprächsrunden mit den Festivalgründern statt, Ausstellungen zur Geschichte des Musikfestes und Mitmachaktionen für Jung und Alt. Die Erzählungen und Stimmen rund um das Musikfest verdeutlichen, wie stark das Festival in der Region verwurzelt ist und wie es Menschen zusammenbringt.

Das 30. Musikfest Altmark ist mehr als eine musikalische Veranstaltung; es spiegelt die kulturelle Entwicklung der Region wider. Die vielen persönlichen Erzählungen, Erinnerungen und Perspektiven zeigen, dass das Festival weit über ein Event hinausgeht – es ist ein lebendiges Stück Altmark, das Leute vereint und der Region frische Energie verleiht.