Hohe Zahl von Todesfällen durch Rauchen verursacht

Zigarettenrauch führt zu zahlreichen Todesfällen.

In Deutschland ist Rauchen nach wie vor eine der führenden vermeidbaren Todesursachen und ist ein zentrales Thema der öffentlichen Gesundheit. Der aktuelle Tabakatlas des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) aus dem Jahr 2025 enthält beeindruckende Zahlen, die zeigen, wie groß die durch Tabakkonsum verursachte Sterblichkeit ist. Die Analysen betrachten nicht nur den hohen Anteil der Todesfälle, die direkt durch das Rauchen verursacht werden, sondern auch die teils erheblichen Unterschiede zwischen Geschlechtern und Bundesländern. In einigen Regionen ist das Rauchen bei Männern für fast jeden fünften Todesfall verantwortlich; bei Frauen sind die Zahlen bundesweit zwar niedriger, doch sie steigen seit einigen Jahren. Diese regionalen Unterschiede sind ein Spiegelbild des unterschiedlichen Rauchverhalten der Bevölkerung und machen deutlich, dass Tabakkonsum nach wie vor ein komplexes gesellschaftliches Phänomen ist.

Sachsen-Anhalt zeigt sich im aktuellen Tabakatlas mit besonders besorgniserregenden Zahlen: Dort sind 18 Prozent der Todesfälle bei Männern auf den Tabakkonsum zurückzuführen – ein Wert, der im Vergleich zu anderen Bundesländern zu den höchsten gehört. Nur Berlin und Mecklenburg-Vorpommern haben noch höhere Anteile. Frauen haben in Sachsen-Anhalt hingegen einen niedrigeren Anteil an tabakbedingten Todesfällen, und zwar von 8,6 Prozent. Die Statistiken des DKFZ, die sich auf die offiziellen Todesursachendaten des Statistischen Bundesamts stützen, zeigen sowohl den aktuellen Stand als auch die Entwicklung des Rauchverhaltens in den letzten Jahrzehnten.

Die Sterbestatistiken sind nicht die einzigen Indikatoren für die Auswirkungen des Rauchens; auch die Prävalenzrate des Rauchens in der Bevölkerung spricht Bände darüber. Im Jahr 2025 lag die Raucherquote in Sachsen-Anhalt bei 27,7 Prozent; damit war es im bundesweiten Vergleich ein Spitzenwert. In Bayern sind die Raucherquoten am niedrigsten; unter den Männern liegt der Anteil dort bei nur 20,9 Prozent. Es gibt viele Gründe für diese Unterschiede, die von sozioökonomischen Faktoren über kulturelle Einflüsse bis hin zu politischen Rahmenbedingungen reichen.

Die Nationale Krebspräventionswoche 2025 steht unter dem Motto "Fakten gegen Dampf und Rauch", und viele Organisationen, darunter das DKFZ, die Deutsche Krebshilfe und die Deutsche Krebsgesellschaft, setzen sich für Aufklärung und Prävention ein. Wissenschaftliche Erkenntnisse über die Gefahren des Tabakkonsums werden dabei vorgestellt, Fachleute sprechen in Podcasts, und über soziale Medien wird unter dem Hashtag #FaktenUnvernebelt informiert. Die Kampagne hat das Ziel, die Gefahren des Rauchens einer breiten Bevölkerung bekannt zu machen, um langfristig die Anzahl der in Deutschland durch Tabak verursachten Todesfälle zu reduzieren.

In den kommenden Abschnitten wird das Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet: von den aktuellen Statistiken und regionalen Unterschieden über die gesundheitlichen Auswirkungen des Rauchens bis hin zu den Präventionsbemühungen, politischen Maßnahmen, wirtschaftlichen Aspekten und internationalen Vergleichen.

Aktuelle Zahlen: Rauchen als Todesursache in Deutschland

Im Tabakatlas 2025 des DKFZ sind die katastrophalen Folgen des Tabakkonsums auf die Sterblichkeit in Deutschland festgehalten. Den aktuellen Schätzungen zufolge sind bundesweit rund 127.000 Todesfälle pro Jahr direkt auf das Rauchen zurückzuführen. So bleibt der Tabakkonsum die häufigste vermeidbare Todesursache in Deutschland. Männer zwischen 40 und 75 Jahren sind am stärksten betroffen, doch auch bei Frauen erhöht sich die tabakbedingte Sterblichkeit kontinuierlich. Während die Männer in den letzten Jahren einen leichten Rückgang der Todesfälle verzeichnen, steigen die Raten bei den Frauen zunehmend.

Eine Vielzahl von Erkrankungen, die durch Rauchen begünstigt oder verursacht wird, ist für diese Todesfälle verantwortlich. Hierzu gehören vor allem Lungenkrebs, chronisch-obstruktive Lungenerkrankungen (COPD), Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfälle und verschiedene andere Krebserkrankungen. Nach Angaben der DKFZ ist Rauchen der Hauptgrund für etwa 85 Prozent aller Lungenkrebsfälle. Die Zahl der Herzinfarkte und Schlaganfälle, die mit Tabakkonsum in Verbindung stehen, ist ebenfalls hoch. Die Todesursachenstatistik des Statistischen Bundesamts ist die Basis für die Berechnungen des DKFZ, das dabei wissenschaftlich fundierte Methoden nutzt, um die tabakbedingte Mortalität zu schätzen.

Im Vergleich der letzten Jahrzehnte kann man erkennen, dass die Belastung durch das Rauchen in der Bevölkerung sich verändert hat. In den 1970er- und 1980er-Jahren waren hauptsächlich Männer betroffen, doch heute steigen die Anteile der Frauen. Es ist besonders alarmierend, dass die Folgen des Rauchens oft erst Jahrzehnte nach Beginn des Konsums sichtbar werden. Aus diesem Grund ist ein erheblicher Teil der tabakbedingten Todesfälle auch heute noch auf den Konsum der vergangenen Jahrzehnte zurückzuführen. Die demografische Entwicklung, vor allem die Bevölkerungsalterung, trägt diesem Trend zusätzlich bei.

Die jährlichen Krankenhauseinweisungen und die Inanspruchnahme medizinischer Leistungen aufgrund von tabakbedingten Krankheiten sind ebenfalls weiterhin sehr hoch. Die Belastungen, die daraus für das Gesundheitssystem entstehen, sind erheblich, sei es in finanzieller Hinsicht oder bezüglich der personellen Ressourcen. Die Daten des Tabakatlas 2025 zeigen deutlich, dass das Rauchen trotz aller Präventionsversuche eines der drängendsten Gesundheitsprobleme in Deutschland ist.

Geschlechterunterschiede: Männer und Frauen im Vergleich

Eine Analyse der aktuellen Daten belegt die signifikanten Unterschiede in der tabakbedingten Sterblichkeit zwischen Männern und Frauen. Im Jahr 2025 werden bei Männern rund 18 Prozent aller Todesfälle auf das Rauchen zurückzuführen sein, während der Anteil bei Frauen etwa 9 Prozent beträgt. Historisch gesehen kann das unterschiedliche Rauchverhalten der Geschlechter diese Differenz erklären: Während das Rauchen bei Männern schon im frühen 20. Jahrhundert weit verbreitet war, starteten Frauen erst ab den 1970er-Jahren in größeren Mengen den regelmäßigen Tabakkonsum.

Heute kann man die Auswirkungen dieser Entwicklung erkennen. Männer haben den Höhepunkt der tabakbedingten Todesfälle bereits überschritten, und seit einigen Jahren ist ein Rückgang zu beobachten. Die tabakbedingte Sterblichkeit bei Frauen hingegen nimmt weiterhin zu, weil die gesundheitlichen Folgen des Rauchens erst viele Jahre nach dem Konsum sichtbar werden. Frauen der Geburtsjahrgänge zwischen 1950 und 1970 sind besonders betroffen, weil die Raucherquote in ihren jüngeren Jahren signifikant gestiegen ist.

Abgesehen von der unterschiedlichen Entwicklung der Raucherprävalenz existieren auch geschlechtsspezifische Unterschiede im Verlauf der Krankheit. Forschungsergebnisse zeigen, dass Frauen bei gleichem Konsumrisiko ein höheres Risiko für bestimmte tabakbedingte Krebserkrankungen haben. Auch das Risiko, an chronischen Atemwegserkrankungen wie COPD zu erkranken, ist bei Frauen höher. Physiologische Unterschiede und hormonelle Einflüsse gehören unter anderem zu den Gründen dafür.

Deshalb ist es wichtig, dass Präventions- und Aufklärungskampagnen die unterschiedlichen Bedürfnisse und Risikofaktoren von Männern und Frauen berücksichtigen. Für Männer bleibt das Ziel, die Raucherquote weiter zu senken und den Ausstieg zu fördern; bei Frauen sollte man jedoch verstärkt die steigende Gefahr und die langfristigen Folgen thematisieren. Die wachsende Beliebtheit von E-Zigaretten und anderen alternativen Nikotinprodukten bei jungen Frauen ist eine zusätzliche Herausforderung, die Gesundheitsexperten genau im Auge behalten.

Laut dem Tabakatlas 2025 ist es unerlässlich, dass beide Geschlechter gleichermassen in die Präventionsstrategien einbezogen werden, wenn man die tabakbedingte Sterblichkeit in Deutschland nachhaltig senken will; geschlechtsspezifische Präventionsstrategien müssen flächendeckend umgesetzt werden.

Regionale Unterschiede: Ein Ost-West-Gefälle bei Tabaktoten

Den Analysen des Tabakatlas 2025 zufolge ist die tabakbedingte Sterblichkeit in Deutschland erheblich regional unterschiedlich (vgl. [Quelle]). Ein deutliches Ost-West-Gefälle ist erkennbar, das sowohl die Raucherprävalenz als auch die daraus folgenden Todesfallzahlen betrifft. Die neuen Bundesländer, insbesondere Sachsen-Anhalt, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern, weisen besonders hohe Anteile tabakbedingter Todesfälle auf.

In Sachsen-Anhalt ist der Anteil der tabakbedingten Todesfälle bei Männern mit 18 Prozent deutlich höher als der Bundesdurchschnitt. Berlin und Mecklenburg-Vorpommern verzeichnen sogar noch höhere Werte. Historische, soziale und wirtschaftliche Faktoren sind die Gründe für diese Unterschiede. In den Jahren nach der Wiedervereinigung blieb das Rauchen in vielen ostdeutschen Regionen auf einem hohen Niveau, obwohl es in den alten Bundesländern schon früher einen Rückgang gab. In Regionen mit höheren Arbeitslosenzahlen, geringeren Einkommen und größerer sozialer Benachteiligung ist der Tabakkonsum oft noch weit verbreitet.

Selbst innerhalb der alten Bundesländer gibt es Unterschiede. Bayern gehört mit 20,9 Prozent männlicher Raucher zu den Bundesländern mit der niedrigsten Raucherprävalenz, während Bundesländer wie Bremen oder Nordrhein-Westfalen im Mittelfeld liegen. Es gibt zahlreiche Ursachen dafür: Neben sozioökonomischen Aspekten sind auch der Bildungsstand, der Zugang zu Präventionsangeboten und kulturelle Einstellungen entscheidend.

Frauen weisen ebenfalls regionale Unterschiede auf, jedoch sind diese insgesamt weniger ausgeprägt. Sachsen-Anhalt zeigt einen besonders geringen Anteil an tabakbedingten Todesfällen, während dieser in Berlin und anderen Großstädten zunimmt. Frauen in ländlichen Gebieten rauchen nach wie vor seltener, während in den Städten die Raucherquote bei jungen Frauen gestiegen ist.

Es gibt regionale Unterschiede in Bezug auf die Effektivität von Präventionsmaßnahmen. Bundesländer, die auf Gesundheitsförderung und Aufklärung intensiv gesetzt haben, zeigen tendenziell niedrigere Raucherquoten. Aus diesem Grund schlägt der Tabakatlas 2025 vor, Präventionsmaßnahmen genau auf die regionalen Bedürfnisse zuzuschneiden und besonders in Gebieten mit hoher Tabakmortalität mehr zu investieren.

Gesundheitliche Folgen des Tabakkonsums

Die weitreichenden gesundheitlichen Folgen des Tabakkonsums sind gründlich erforscht und sie sind eine große Belastung für die Betroffenen und die Gesellschaft insgesamt. Als Hauptrisikofaktor für zahlreiche schwerwiegende Erkrankungen, insbesondere für Krebs, Herz-Kreislauf-Leiden und chronische Atemwegserkrankungen, wird Rauchen angesehen. Neue Untersuchungen des DKFZ zeigen, dass Tabakkonsum für rund ein Drittel der krebsbedingten Todesfälle verantwortlich ist. Die Lunge ist besonders betroffen: Etwa 85 Prozent aller Lungenkrebsfälle sind direkt auf das Rauchen zurückzuführen.

Die tabakassoziierten Krankheiten sind jedoch zahlreich. Tumoren der Mundhöhle, des Kehlkopfs, der Speiseröhre, der Bauchspeicheldrüse, der Blase und der Niere gehören zu den häufigsten. Raucher haben ebenfalls ein höheres Risiko, an Magen- und Darmkrebs zu erkranken. Neben der Krebsförderung schädigt Tabakkonsum erheblich das Herz-Kreislauf-System und ist eine Ursache für Bluthochdruck, Arteriosklerose, Herzinfarkte und Schlaganfälle. Forschungen belegen, dass Raucher fast doppelt so gefährdet sind, Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu entwickeln, im Vergleich zu Nichtrauchern.

Eine weitere ernsthafte Konsequenz des Tabakkonsums sind chronisch-obstruktive Lungenerkrankungen (COPD). Eine fortschreitende und irreversible Einschränkung der Lungenfunktion kennzeichnet die Krankheit, die im Endstadium eine dauerhafte Abhängigkeit von Sauerstoff zur Folge hat. Rauchen ist der Hauptgrund für über 90 Prozent der COPD-Fälle. Auch Asthma bronchiale, chronische Bronchitis und weitere Atemwegserkrankungen sind bei Rauchern deutlich häufiger zu beobachten.

Die Folgen des Rauchens betreffen nicht nur Menschen, die aktiv rauchen. Das Einatmen von Tabakrauch aus der Umgebung, also Passivrauchen, steigert das Risiko für viele Krankheiten, wie Lungenkrebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Atemwegserkrankungen. Kinder und Schwangere sind besonders gefährdet. Bei Neugeborenen erhöht Passivrauchen das Risiko von plötzlichem Kindstod, Atemwegserkrankungen und Entwicklungsstörungen.

Abgesehen von körperlichen Erkrankungen gibt es Belege dafür, dass der Tabakkonsum auch negative Auswirkungen auf die psychische Gesundheit haben kann. Raucher haben somit ein höheres Risiko, an Depressionen und Angststörungen zu leiden. Die gesundheitlichen Auswirkungen des Rauchens sind so schwerwiegend, dass sie laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine der größten Bedrohungen für die globale Gesundheit darstellen.

Präventionsarbeit und Aufklärungskampagnen

Die Bekämpfung der tabakbedingten Sterblichkeit ist eine der wichtigsten Herausforderungen für das deutsche Gesundheitswesen. Aufklärungskampagnen und Präventionsarbeit sind dabei von großer Bedeutung. Verschiedene Organisationen und Institutionen in Deutschland setzen sich aktiv dafür ein, die Bevölkerung über die gesundheitlichen Risiken des Rauchens aufzuklären und den Tabakkonsum zu minimieren. Die Nationale Krebspräventionswoche 2025, die unter dem Motto "Fakten gegen Dampf und Rauch" steht, vereint die Aktionen des DKFZ, der Deutschen Krebshilfe und der Deutschen Krebsgesellschaft.

Informationskampagnen, die über klassische und digitale Medien breit gestreut sind, sind ein zentrales Element der Präventionsarbeit. Wissenschaftlich geprüfte Fakten werden unter dem Hashtag #FaktenUnvernebelt in Sozialen Netzwerken verbreitet, um vor allem die Jugend zu erreichen. Das Angebot wird durch Podcasts, Interviews mit Fachleuten und Erfahrungsberichte von Betroffenen abgerundet. Die Aufklärung der Bevölkerung über die Gefahren des Rauchens und die Vorteile eines tabakfreien Lebensstils ist das Ziel.

Um das Einstiegsalter ins Rauchen zu erhöhen und den Erstkontakt mit Tabakprodukten zu verhindern, beginnen viele Programme schon in der Kindheit und Jugend. Wichtige Maßnahmen sind schulische Präventionsprojekte, Wettbewerbe wie "Be Smart – Don't Start" und die Unterstützung von rauchfreien Schulen. Forschungsergebnisse zeigen, dass eine frühzeitige Aufklärung die Chance, später zu rauchen, erheblich minimieren kann.

Krankenkassen und Gesundheitsämter haben für erwachsene Raucherinnen und Raucher zahlreiche Entwöhnungsprogramme und Beratungsangebote im Angebot. Diese umfassen alles von Einzelberatungen über Gruppencoachings bis hin zu Online-Angeboten. Wie effektiv diese Angebote sind, hängt stark von der Motivation der Teilnehmenden und der Qualität der Programme ab. Ärztliche Hilfe durch Nikotinersatzprodukte oder verschreibungspflichtige Arzneimittel wird zusätzlich eingesetzt.

Die Präventionsarbeit wird durch gesetzliche Maßnahmen unterstützt, wie dem Verbot von Tabakwerbung, der Einführung von Warnhinweisen auf Zigarettenpackungen und Rauchverboten in öffentlichen Einrichtungen. Trotzdem ist die Herausforderung enorm, weil die Tabakindustrie mit raffinierten Marketingstrategien und neuen Produkten wie E-Zigaretten und Tabakerhitzern gezielt junge Leute ansprechen möchte. Deshalb ist es für Fachleute unerlässlich, dass Präventionsstrategien ständig angepasst und weiterentwickelt werden, um mit dem Wandel des Konsumverhaltens Schritt zu halten.

Politische Maßnahmen und rechtliche Grundlagen

Die Verringerung des Tabakkonsums und der damit zusammenhängenden Todesfälle ist seit Jahren ein Thema auf der politischen Agenda. In den letzten Jahrzehnten hat Deutschland eine Reihe von gesetzlichen Maßnahmen zur Tabakprävention umgesetzt, die jedoch im internationalen Vergleich lange als unzureichend galten. Es sind erst in den letzten Jahren die gesetzlichen Rahmenbedingungen erheblich verschärft worden. Der Tabakatlas 2025 wird die aktuellen politischen Entwicklungen und deren Auswirkungen genauer untersuchen.

Ein wichtiger Fortschritt war das Inkrafttreten des Tabakerzeugnisgesetzes, welches die Vorgaben der EU-Tabakproduktrichtlinie in unser nationales Recht umsetzt. Maßnahmen wie die Einführung abschreckender Bild- und Textwarnungen auf Zigarettenpackungen, das Verbot von aromatisierten Tabakprodukten und die Regulierung von E-Zigaretten gehören dazu. Auch seit 2024 ist die Außenwerbung für Tabakwaren in Deutschland komplett untersagt. Plakatwerbung, Werbung in Kinos und Sponsoring durch Tabakunternehmen gehören damit der Vergangenheit an.

Die gesetzlichen Bestimmungen zum Nichtraucherschutz wurden schrittweise erweitert. In öffentlichen Gebäuden, Gaststätten und Verkehrsmitteln sind Rauchverbote mittlerweile flächendeckend eingeführt. Die Bundesländer sind jedoch dafür verantwortlich, dies umzusetzen und zu kontrollieren, was zu unterschiedlichen Regelungen in den Regionen führen kann. Es wird weiterhin über die Erweiterung der Rauchverbote auf öffentliche Plätze, Spielplätze und Haltestellen diskutiert.

Ein weiteres wichtiges Werkzeug zur Bekämpfung des Tabakkonsums ist die Tabaksteuer. Die Strategie, regelmäßig die Steuern zu erhöhen, verfolgt das Ziel, den Konsum insbesondere für Jugendliche und sozial Benachteiligte unattraktiv zu machen. Forschungen zeigen, dass das Anheben von Preisen eine der effektivsten Methoden ist, um den Tabakkonsum zu reduzieren. Trotzdem sind die Tabakpreise in Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern noch relativ gering. Aus diesem Grund verlangen Gesundheitsorganisationen, dass alle Tabak- und Nikotinprodukte einheitlich besteuert und die Steuern auf diese Produkte weiter erhöht werden.

Auch die Regulierung von Produkten wie E-Zigaretten, Tabakerhitzern und Nikotinbeuteln ist Gegenstand der politischen Debatte. Obwohl E-Zigaretten als möglicherweise weniger schädlich angesehen werden, sind die langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen noch ungewiss. Es ist eine Herausforderung für den Gesetzgeber, einerseits den Schutz von Jugendlichen vor Nikotinabhängigkeit zu garantieren und andererseits erwachsenen Rauchern den Zugang zu weniger schädlichen Alternativen zu ermöglichen.

Die Belege im Tabakatlas 2025 zeigen, dass gesetzliche Maßnahmen Wirkung zeigen; jedoch sind sie durch begleitende Präventionsarbeit und ständige Anpassungen notwendig, um die tabakbedingte Sterblichkeit in Deutschland nachhaltig zu senken.

Wirtschaftliche Folgen: Kosten für Gesundheitssystem und Gesellschaft

Die durch den Tabakkonsum verursachten volkswirtschaftlichen Kosten sind enorm und belasten nicht nur das Gesundheitssystem, sondern die gesamte Gesellschaft. Den aktuellen Berechnungen des DKFZ zufolge werden die direkten und indirekten Kosten im Jahr 2025 etwa 97 Milliarden Euro betragen. Die direkten Kosten beinhalten die Ausgaben für die Behandlung von tabakbedingten Krankheiten wie Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und chronischen Atemwegserkrankungen. Hierzu gehören Arztbesuche, Krankenhausaufenthalte, Medikamente, Rehabilitationsmaßnahmen sowie Pflegeleistungen.

Indirekte Kosten entstehen durch Produktionsausfälle, die durch Krankheit und vorzeitigen Tod verursacht werden. Im Vergleich zu Nichtraucherinnen und Nichtrauchern sind Raucherinnen und Raucher häufiger krankheitsbedingt arbeitsunfähig, haben eine geringere Lebenserwartung und scheiden im Durchschnitt früher aus dem Erwerbsleben. Der volkswirtschaftliche Schaden durch verlorene Arbeitszeit, Produktivitätsrückgänge und vorzeitige Rentenzahlungen ist erheblich.

Zusätzliche Belastungen entstehen durch die Folgen des Passivrauchens. Auch die Kosten für die Behandlung von passivrauchbedingten Erkrankungen bei Nichtrauchern, vor allem bei Kindern, trägt das Gesundheitssystem. Es kommen Kosten durch Brandereignisse hinzu, die durch unsachgemäßes Entsorgen von Zigaretten verursacht werden, sowie Reinigungs- und Instandhaltungsausgaben im öffentlichen Raum.

Im Gegensatz dazu werden die Einnahmen aus der Tabaksteuer im Jahr 2025 voraussichtlich rund 14 Milliarden Euro betragen. Aber diese Einnahmen sind nur ein kleiner Teil der Kosten, die durch das Rauchen verursacht werden. Die wirtschaftliche Bilanz des Tabakkonsums ist laut Experten trotz der Steuereinnahmen deutlich negativ. Die gesellschaftlichen Folgekosten übersteigen die Einnahmen um ein Vielfaches.

Es ist wichtig, auch die Ausgaben für Präventionsmaßnahmen und Entwöhnungsprogramme einzuberechnen. Sie sind jedoch im Vergleich zu den Einsparungen, die durch vermiedene Erkrankungen erzielt werden können, als Investition in die öffentliche Gesundheit zu werten. Forschungsergebnisse belegen, dass man mit jeder in die Tabakprävention investierten Euro die Folgekosten um ein Vielfaches einsparen kann.

Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Tabakkonsums zeigen, dass es über ein individuelles Gesundheitsproblem hinausgeht; es ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung. Um die Raucherquote und die tabakbedingten Todesfälle zu senken, ist es nicht nur ein gesundheitspolitisches, sondern auch ein wirtschaftliches Ziel.

Deutschland im internationalen Vergleich

Deutschland erreicht im internationalen Vergleich nur eine durchschnittliche Leistung, wenn es um die Tabakprävention und die Reduktion der tabakbedingten Sterblichkeit geht. Während einige Nationen, vor allem aus Nordeuropa und Australien, in den vergangenen Jahrzehnten bemerkenswerte Fortschritte im Kampf gegen den Tabakkonsum gemacht haben, ist die Lage in Deutschland nach wie vor angespannt. Laut aktueller Informationen der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die im Tabakatlas 2025 zitiert werden, liegt die Raucherquote in Deutschland mit rund 26 Prozent der erwachsenen Bevölkerung über dem europäischen Durchschnitt.

Durch einen hartnäckigen Präventionsansatz, hohe Tabaksteuern, umfassende Rauchverbote und strenge Werbebeschränkungen haben Länder wie Schweden, Norwegen und Großbritannien die Raucherquoten auf unter 15 Prozent gesenkt. In Australien liegt die Raucherquote sogar unter 12 Prozent. In Deutschland blieb die Raucherquote lange Zeit stagnierend, und nur in den letzten Jahren ist ein leichter Rückgang zu beobachten.

Die internationale Tabakkontrollpolitik wird stark durch das Rahmenabkommen der WHO zur Eindämmung des Tabakgebrauchs (FCTC) beeinflusst, dem Deutschland ebenfalls beigetreten ist. Die Umsetzung der darin festgelegten Maßnahmen – wie Werbeverbote, Steuererhöhungen, Warnhinweise und Rauchverbote – erfolgt jedoch mit unterschiedlicher Konsequenz in den einzelnen Ländern. Deutschland wurde wiederholt für die langsame Umsetzung der FCTC-Vorgaben kritisiert.

Ein weiteres Beispiel für gelungene Tabakprävention ist Neuseeland, das bis 2025 ein rauchfreies Land werden möchte. Erhebliche Fortschritte wurden dort durch massive Steuererhöhungen, ein Verkaufsverbot für Tabak an nach 2009 Geborene und intensive Aufklärungskampagnen erzielt. In vielen anderen Ländern erfolgt die Regulierung neuer Nikotinprodukte oft strenger als in Deutschland.

Internationale Beispiele belegen, dass eine umfassende Tabakkontrollpolitik effektiv ist und die tabakbedingte Sterblichkeit deutlich reduzieren kann. Die Lehren aus anderen Ländern zeigen, dass neben gesetzlichen Regelungen auch ein gesellschaftlicher Konsens und das umfassende Engagement der Zivilgesellschaft entscheidend sind. Deutschland muss die Herausforderung meistern, die internationalen Empfehlungen zur Tabakprävention konsequent umzusetzen und die Präventionsarbeit weiter zu verstärken, um die Anzahl der tabakbedingten Todesfälle nachhaltig zu reduzieren.