Zahl der Badeunfälle mit Todesfolge in Sachsen-Anhalt bislang deutlich gesunken

In Sachsen-Anhalt bedeutet die Badesaison für viele Menschen traditionell, dass sie sich erholen, Freizeitspaß genießen und sportlich am und im Wasser betätigen können. Jedes Jahr verbringen Familien, Jugendliche und Senioren ihre Zeit an den vielen Seen, Flüssen und Freibädern des Landes. Aber hinter der sommerlichen Unbeschwertheit lauert ein ernstes Risiko: tödliche Badeunfälle. Regelmäßig geben die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und andere Hilfsorganisationen Warnungen vor den Gefahren, die selbst geübte Schwimmer oft nicht wahrnehmen. Die positive Entwicklung im Jahr 2024 ist umso bemerkenswerter: In Sachsen-Anhalt ist die Zahl der Badetoten im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken. Im Jahr 2023 ertranken noch 14 Personen in den Gewässern des Landes; in dieser Saison sind es bisher jedoch nur drei.

Diese Entwicklung wirft zahlreiche Fragen auf: Was hat zu diesem Rückgang beigetragen? Wie wichtig sind ehrenamtliche Rettungsschwimmer und Präventionsmaßnahmen? Wie entwickeln sich die Zahlen in Sachsen-Anhalt im Vergleich zum bundesweiten Trend? Welche Herausforderungen bestehen weiterhin im Kampf gegen Badeunfälle? Ute Vogt, die Präsidentin der DLRG, nennt den Juli mit seinen vielen Regenfällen als einen Grund für den Rückgang, da er das Baden im Freien an vielen Orten unattraktiv machte. Aber das Wetter allein ist nicht die einzige Erklärung für die Entwicklung. Ebenso sind die fortlaufende Aufklärungsarbeit, der Ausbau der Infrastruktur an Badestellen und das engagierte Wirken von Rettungskräften entscheidend.

Die aktuelle Statistik ist ein Grund zur Hoffnung. Die Gefahr von Badeunfällen ist trotzdem immer präsent – vor allem an unbewachten Seen, Flussufern und abgelegenen Badestellen. Die DLRG und andere Organisationen machen deutlich, dass es entscheidend ist, die bestehenden Präventionsmaßnahmen fortzuführen und weiterzuentwickeln. Außerdem ist es wichtig, den Rückgang der Badetoten differenziert zu betrachten: Welche Personengruppen sind besonders gefährdet? In welcher Weise hat sich das Freizeitverhalten der Menschen gewandelt? Was kann man tun, um die positive Entwicklung weiterhin zu fördern?

Dieser Artikel betrachtet die Situation in Sachsen-Anhalt mit aktuellen Daten, untersucht die Arbeit der Rettungsschwimmer, präsentiert die Präventionsstrategien der letzten Jahre und wirft einen Blick auf zukünftige Herausforderungen. Hierbei wird der bundesweite Kontext einbezogen, um die Entwicklungen im Land besser verstehen zu können.

Die aktuelle Statistik: Ein außergewöhnlicher Rückgang

Die Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) hat im Jahr 2024 bemerkenswerte Zahlen veröffentlicht: In Sachsen-Anhalt sind die tödlichen Badeunfälle deutlich und außergewöhnlich gesunken. Im vergangenen Jahr ertranken noch 14 Menschen beim Baden; in der aktuellen Badesaison sind bisher jedoch nur drei Todesfälle zu verzeichnen. Diese Entwicklung steht im Gegensatz zum nur leicht rückläufigen Trend bundesweit, wo die Zahlen im Vergleich zum Vorjahr lediglich marginal gesunken sind. Die DLRG stützt ihre Daten auf Analysen von Medienberichten, Polizeiberichten und anderen offiziellen Quellen, weil es in Deutschland kein zentrales Meldewesen für Badeunfälle gibt.

Es ist aus verschiedenen Blickwinkeln bemerkenswert, dass die Zahl der Badetoten in Sachsen-Anhalt so stark gesunken ist. Einerseits beweist er, dass gezielte Präventionsmaßnahmen und die Anwesenheit von Rettungsschwimmern einen positiven Effekt haben können. Ebenfalls macht er deutlich, dass regionale Unterschiede in Bezug auf das Badeverhalten, die Infrastruktur und die klimatischen Bedingungen eine wichtige Rolle spielen. Wie die DLRG-Präsidentin Ute Vogt berichtet, war der Juli 2024 in ganz Deutschland ungewöhnlich nass, was vielerorts dazu führte, dass die Menschen weniger die Badeseen und Flussufer besuchten. So verringerte sich das Risiko von Badeunfällen erheblich, obwohl die Unfallzahlen im sonnigen Juni sogar die des Vorjahres übertrafen.

Eine Analyse der Opferzahlen belegt, dass in Sachsen-Anhalt überwiegend Erwachsene an unbewachten Badestellen oder in fließenden Gewässern verunglückten. Dank intensiver Aufklärungsarbeit und verbesserter Überwachung sind Kinder und Jugendliche vergleichsweise selten betroffen. Das Risiko besteht jedoch für alle Altersgruppen – besonders bei Leichtsinn, Übermut oder unzureichenden Schwimmkenntnissen. Aus diesem Grund ruft die DLRG weiterhin zur Vorsicht auf und rät, nur an bewachten Badestellen zu schwimmen.

Im bundesweiten Vergleich ist es bemerkenswert, dass Sachsen-Anhalt im Jahr 2024 deutlich besser abschneidet als viele andere Bundesländer. Obwohl in einigen Gebieten die Badetotenzahlen stagnieren oder nur geringfügig sinken, scheint Sachsen-Anhalt von der Kombination aus ungünstigem Wetter für Badegäste und wirksamen Präventionsmaßnahmen zu profitieren. Die DLRG fordert, diese Entwicklung als Motivation zu nutzen, um die Bevölkerung besser zu sensibilisieren und die Badestellen besser auszustatten.

Ursachen für den Rückgang: Wetter, Prävention und Infrastruktur

Experten führen den Rückgang der Badetoten in Sachsen-Anhalt auf das Zusammenspiel mehrerer Faktoren zurück. Das Wetter hatte 2024 einen großen Einfluss: Die Sommermonate, vor allem der Juli, waren in Sachsen-Anhalt und in großen Teilen Deutschlands ungewöhnlich von Regen und kühlen Temperaturen geprägt. Weil viele Badestellen leer blieben, war das Unfallrisiko statistisch gesehen deutlich minimiert. Den Rückgang allein auf die Wetterlage zu attribuieren, wäre jedoch zu kurz gegriffen.

Ein weiterer entscheidender Einflussfaktor ist die fortlaufende Präventionsarbeit vieler Organisationen. Auch im Jahr 2024 setzten sich die DLRG, das Deutsche Rote Kreuz, die Wasserwacht und andere Organisationen intensiv dafür ein, über die Gefahren des Badens – vor allem an unbewachten Seen, Flüssen und Kanälen – aufzuklären. Durch Schulen, Kitas und Medienkampagnen erfolgte die Sensibilisierung von Kindern, Jugendlichen und Eltern für die Risiken. Es werden auch gezielte Sicherheitstrainings, Schwimmkurse und die Förderung von Schwimmabzeichen angeboten, die das Bewusstsein für Eigenverantwortung und Vorsicht schärfen.

In den letzten Jahren hat man die Infrastruktur an den Badestellen verbessert. Um die Sicherheit zu erhöhen, haben viele Kommunen modernisierte Zugänge geschaffen, Rettungsringe installiert, Hinweisschilder angebracht und Notrufsysteme eingerichtet. An beliebten Badeseen und Flussufern gibt es jetzt deutlich mehr bewachte Badestellen. Hier leisten qualifizierte Rettungsschwimmer schnelle Hilfe im Notfall und gehen frühzeitig gegen gefährliche Situationen vor.

Die fortschreitende Digitalisierung ist ein Aspekt, der oft nicht genug gewürdigt wird. Aktuelle Warnungen, Wetterinformationen und Wasserstandsdaten werden über Apps, Online-Karten und Social Media schnell verbreitet. Auf diese Weise ist es möglich, Badegäste rechtzeitig über Gefahren wie Strömungen, Algenblüten oder Gewitter zu informieren. Viele Badestellen haben inzwischen QR-Codes, die auf Notfallnummern und Verhaltensregeln verweisen.

Gesellschaftliche Entwicklungen sind ebenfalls nicht unwichtig. In den letzten Jahren hat die Corona-Pandemie unsere Art, die Freizeit zu verbringen, verändert. Immer mehr Menschen entscheiden sich für bewachte Badestellen oder Freibäder, weil sie als sicherer gelten. Wetter, Präventionsmaßnahmen, bessere Infrastruktur und ein Wandel im Freizeitverhalten haben allesamt entscheidend dazu beigetragen, dass die Zahl der Badeunfälle gesenkt werden konnte.

Die Rolle der Rettungsschwimmer: Ehrenamtliches Engagement mit Verantwortung

Ehrenamtliche Rettungsschwimmer sind das Rückgrat der Sicherheit an den Badestellen in Sachsen-Anhalt. Dank ihres engagierten Einsatzes konnten viele Unfälle verhindert oder deren Folgen gemildert werden. Jeden Sommer sind die DLRG, die Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes und andere Organisationen mit zahlreichen Rettungskräften an den wichtigsten Seen, Flüssen und Freibädern im Einsatz. Ihre Aufgaben umfassen weit mehr als das Retten: Sie beobachten das Geschehen, klären über Gefahren auf, leisten Erste Hilfe und sind Ansprechpartner für Badegäste.

Es ist eine Herausforderung, die Ausbildung zum Rettungsschwimmer zu absolvieren. Neben ausgezeichneten Schwimmfähigkeiten sind Erste-Hilfe-Kenntnisse, Herz-Lungen-Wiederbelebung und Rettungstechniken im Wasser erforderlich. Um in der Rettungsmedizin stets auf dem neuesten Stand zu sein, nehmen viele Ehrenamtliche regelmäßig Fortbildungen wahr. An stark frequentierten Badestellen arbeiten die Rettungsschwimmer im Team, um im Notfall schnell reagieren zu können.

Die täglichen Aufgaben sind häufig herausfordernd und erfordern Konzentration, Umsicht und körperliche Fitness. Es ist wichtig, dass Rettungsschwimmer Gefahren frühzeitig erkennen und vorausschauend handeln können. Oftmals ist es notwendig, Badegäste vor riskantem Verhalten zu warnen, Kinder im Auge zu behalten oder bei unerwarteten gesundheitlichen Problemen schnell zu handeln. Häufig müssen die Helfer mit schwierigen Situationen umgehen, zum Beispiel wenn alkoholisierte oder überschätzende Schwimmer sich und andere gefährden.

In Sachsen-Anhalt leisten die Rettungsschwimmer einen wichtigen Beitrag zur Minimierung der Badeunfälle. Durch Ihr Ehrenamt leisten Sie einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit der Bevölkerung. Viele von ihnen opfern ihre Freizeit, um anderen zu helfen – oft unter schwierigen Bedingungen und bei unbeständigem Wetter. Um dem weiterhin hohen Bedarf an qualifizierten Rettungsschwimmern gerecht zu werden, werben die DLRG und andere Organisationen kontinuierlich um neue Freiwillige.

In der Ausbildung von Kindern und Jugendlichen setzen die Rettungsschwimmer bedeutende Impulse. Um die Schwimmkompetenz der Bevölkerung zu erhöhen, bieten Sie Schwimmkurse, Sicherheitstrainings und Ferienaktionen an. Sie möchten nicht nur im Ernstfall retten, sondern durch Prävention und Aufklärung das Risiko von Badeunfällen langfristig minimieren.

Gefahrenquellen: Wo lauern die größten Risiken beim Baden?

Auch wenn es viele Präventionsmaßnahmen gibt und Rettungsschwimmer vor Ort sind, ist das Baden in natürlichen Gewässern immer noch mit großen Risiken verbunden. In Sachsen-Anhalt geschehen die meisten tödlichen Unfälle an unbewachten Badestellen an Seen, Flüssen und Kanälen. Es gibt zahlreiche Gefahrenquellen, die von vielen Badegästen nicht richtig eingeschätzt werden.

Starke Strömungen, kalte Wasserzonen und unerwartete Untiefen gehören zu den größten Gefahren. Besonders in Flüssen wie der Elbe oder der Saale sind Strömungen selbst für geübte Schwimmer eine ernsthafte Gefahr. Unerwartete Strömungen, wechselnde Tiefen und unter Wasser verborgene Hindernisse machen das Schwimmen und die Orientierung schwierig. Wehre und Schleusenbereiche sind besonders gefährlich, da sie mit Sogwirkungen und Turbulenzen verbunden sind.

Selbst Badegäste, die glauben, ihre Fähigkeiten seien überdurchschnittlich gut, oder solche, die alkoholisiert ins Wasser gehen, riskieren große Gefahren. Die Koordination, das Urteilsvermögen und die Reaktionsgeschwindigkeit werden durch Alkohol und Drogen beeinträchtigt – diese sind jedoch entscheidend für das Überleben im Wasser. Es ist ein bekanntes Phänomen, dass selbst erfahrene Schwimmer in Schwierigkeiten geraten können, weil sie Erschöpfung oder gesundheitliche Probleme nicht rechtzeitig erkennen.

Ein weiteres Risiko besteht, wenn die Baderegeln nicht bekannt sind und man nicht schwimmen kann. Vor allem Kinder und Jugendliche, die keinen Schwimmunterricht hatten oder selten ins Wasser gehen, sind gefährdet. Die DLRG warnt, dass Schwimmdefizite auch in Sachsen-Anhalt ein Problem bleiben. An heißen Tagen und wenn Badestellen überfüllt sind, erhöht sich das Risiko, dass Kinder unbeaufsichtigt ins Wasser gelangen.

Auch Umweltfaktoren wie Algenblüten, mangelhafte Wasserqualität und unerwartete Wetteränderungen sind nicht zu unterschätzen. Innerhalb weniger Minuten können Gewitter, starke Winde oder Regen das Baden gefährlich machen. Aus diesem Grund empfehlen die Behörden, immer die aktuellen Wetterwarnungen im Auge zu behalten und das Wasser sofort zu verlassen, wenn man unsicher ist.

Die Vereinigung dieser Risikofaktoren macht deutlich, dass man beim Baden nie vollkommen sicher ist. Vorsicht ist selbst an bewachten Badestellen geboten, weil Rettungsschwimmer nicht überall gleichzeitig eingreifen können. Eine realistische Selbsteinschätzung, das Befolgen von Baderegeln und die ständige Aufmerksamkeit für sich selbst und andere sind die besten Präventionsmaßnahmen.

Präventionsstrategien: Aufklärung, Schwimmausbildung und Sicherheitstechnik

In Sachsen-Anhalt setzt man auf ein umfassendes und fortlaufend entwickeltes Maßnahmenpaket zur Prävention tödlicher Badeunfälle. Im Fokus stehen die Sensibilisierung der Bevölkerung, die umfassende Schwimmausbildung und der Einsatz moderner Sicherheitstechnik an Badestellen.

Die Aufklärungskampagnen der DLRG, der Wasserwacht und anderer Organisationen sind auf unterschiedliche Zielgruppen ausgerichtet. Bereits in Kindergärten und Schulen erfolgt die Sensibilisierung von Kindern und Jugendlichen für die Gefahren beim Baden. Mit speziellen Unterrichtsmaterialien, Aktionstagen und Informationsbroschüren werden die wichtigsten Baderegeln vermittelt und gezeigt, wie man sich im Wasser richtig verhält. Eltern werden erneut für ihre Aufsichtspflicht und die Wichtigkeit der Schwimmausbildung ihrer Kinder sensibilisiert.

Die Schwimmausbildung bleibt ein zentrales Anliegen. Um dem zunehmenden Anteil der Nichtschwimmer zu begegnen, wurden in Sachsen-Anhalt in den letzten Jahren verstärkt Schwimmkursangebote geschaffen. Wegen der Corona-Pandemie gab es zeitweise erhebliche Einschränkungen im Schwimmunterricht, und die Folgen werden erst nach und nach aufgeholt. Schwimmvereine, Schulen und Förderprogramme arbeiten daran, dass bis zum Ende der Grundschulzeit so viele Kinder wie möglich sicher schwimmen können. Ein wichtiger Indikator dafür ist die Vergabe von Schwimmabzeichen wie dem "Seepferdchen" oder dem Deutschen Jugendschwimmabzeichen.

Auch moderne Sicherheitstechnik an Badestellen hilft, Unfälle zu verhindern. Um im Notfall schnell reagieren zu können, haben viele Kommunen in den letzten Jahren Rettungsringe, Notruftelefone und Hinweisschilder eingerichtet. Drohnen werden mittlerweile an einigen Seen auch zur Überwachung und für Rettungseinsätze eingesetzt. Digitale Informationssysteme, wie Apps und Online-Portale, halten Badegäste über Wasserqualität, Gefahrenlagen und das aktuelle Wetter informiert.

Zusätzlich zu diesen Maßnahmen werden auch gezielte Kontrollen und die Zusammenarbeit mit der Polizei verstärkt. Regelmäßig kontrollieren Ordnungsämter, ob Badeverbote an gefährlichen oder nicht freigegebenen Stellen eingehalten werden. Familien, Senioren und Migranten werden im Rahmen von Ferienaktionen und Präventionsveranstaltungen gezielt angesprochen, um Sprachbarrieren und kulturelle Unterschiede in der Risikowahrnehmung zu überwinden.

Diese Präventionsstrategien zusammen helfen dabei, das Sicherheitsniveau an Sachsens-Anhalts Badestellen kontinuierlich zu verbessern und die Zahl der tödlichen Unfälle weiter zu reduzieren.

Besonderheiten in Sachsen-Anhalt: Gewässerlandschaft und regionale Herausforderungen

Die vielfältige Gewässerlandschaft in Sachsen-Anhalt bietet besondere Herausforderungen und Chancen für die Badesicherheit. Vielerorts finden sich in dem Gebiet Seen, Flüsse, Kanäle und ehemalige Tagebaurestlöcher, die man in den letzten Jahrzehnten zu schönen Naherholungsgebieten umgestaltet hat. Im Saale-Unstrut-Gebiet, im Harzvorland und in der Altmark gibt es viele beliebte Badestellen.

Ein wichtiges Merkmal ist die große Anzahl an natürlichen und künstlichen Gewässern, die oft unbewacht und schwer erreichbar sind. Obwohl städtische Freibäder und bewachte Seen eine gute Infrastruktur haben, sind viele Badestellen in ländlichen Gebieten nur schwer zu überwachen. Die DLRG und die Wasserwacht erreichen hier personell und logistisch ihre Grenzen, weil eine flächendeckende Bewachung aller Gewässer kaum machbar ist.

Eine besondere Herausforderung sind die ehemaligen Braunkohletagebaue, die zu Badeseen umgestaltet wurden. Oftmals sind sie steil, das Wasser hat eine große Tiefe und die Bodenverhältnisse können gefährlich sein. Many of these lakes lack lifesaving stations, warning signs, or emergency call options, often due to budget constraints. Die Behörden bitten die Bevölkerung, diese Gewässer mit besonderer Vorsicht zu nutzen und sich vorher über die Sicherheitslage zu informieren.

Selbst die großen Flüsse wie Elbe, Saale und Havel sind nicht ohne erhebliche Gefahren. Hier bringen Schiffsverkehr, wechselnde Strömungen und unvorhersehbare Wasserstände regelmäßig gefährliche Situationen hervor. Die DLRG gibt eine ernsthafte Warnung: Schwimmen Sie in Flüssen nur an den ausgewiesenen Badestellen. Unfälle passieren immer wieder, weil plötzlich Strudel entstehen oder sich jemand in Wasserpflanzen verfängt.

Ein weiterer Punkt ist die Altersstruktur der Bevölkerung des Landes. In Sachsen-Anhalt ist die Zahl der älteren Menschen, die in ihrer Freizeit gerne baden gehen, vergleichsweise hoch. Mit zunehmendem Alter steigen gesundheitliche Probleme wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder eine reduzierte Beweglichkeit, die das Risiko von Wasserunfällen erhöhen. Deshalb ist die Präventionsarbeit auch auf Senioren und ihre Familienangehörigen ausgerichtet.

Die vielfältige Gewässerlandschaft birgt trotz dieser Schwierigkeiten Chancen für den Ausbau des Präventionsnetzes. Um die Sicherheit an Badestellen zu verbessern, arbeiten viele Kommunen mit Vereinen, Tourismusverbänden und privaten Betreibern zusammen. In Sachsen-Anhalt sind die positiven Effekte von Informationskampagnen, Investitionen in die Infrastruktur und dem gezielten Ausbau von Rettungsstationen bereits sichtbar.

Vergleich mit dem bundesweiten Trend: Sachsen-Anhalt als Vorbild?

Bundesweit betrachtet, ist der Rückgang der Badetoten in Sachsen-Anhalt im Jahr 2024 besonders auffällig. Während die Zahl der tödlichen Badeunfälle in Deutschland insgesamt nur geringfügig sank – von 355 auf 346, wie die vorläufigen DLRG-Daten zeigen – erlebte Sachsen-Anhalt einen Rückgang um fast 80 Prozent. Diese Entwicklung zieht das Interesse von Fachleuten und Politikern an, die nach übertragbaren Erfolgsmodellen suchen.

Juli ist bundesweit der Monat, in dem traditionell die meisten Badeunfälle passieren. Im Jahr 2024 hatten die schlechten Wetterbedingungen zur Folge, dass an vielen Badestellen weniger Menschen anzutreffen waren. In Bundesländern wie Bayern, Niedersachsen oder Brandenburg war die Zahl der Badetoten trotz allem vergleichsweise hoch. Factors contributing to this include the numerous large lakes and rivers, densely populated urban areas, and in some regions, a lower density of monitored swimming areas.

Sachsen-Anhalt zeichnet sich durch die Kombination aus verbesserten Präventionsmaßnahmen, gezielter Aufklärung und dem Ausbau der Rettungsinfrastruktur aus. Die enge Zusammenarbeit zwischen Gemeinden, Hilfsorganisationen und der Polizei wird als vorbildlich angesehen. Ein weiterer Aspekt ist das Engagement vieler Ehrenamtlicher, die trotz Personalmangels und schwieriger Bedingungen den Betrieb an zahlreichen Badestellen aufrechterhalten.

Dennoch rufen Experten dazu auf, bei der Deutung der Zahlen vorsichtig zu sein. Vielleicht ist der erhebliche Rückgang auch ein statistischer Ausreißer, der durch die Wetterbedingungen verursacht wurde. Es wird sich zeigen müssen, ob der positive Trend in den kommenden Jahren fortgesetzt werden kann. Die DLRG verlangt, dass die bewährten Methoden aus Sachsen-Anhalt auf Bundesebene mehr Beachtung finden und dass es weitere Investitionen in die Schwimmausbildung und Prävention geben sollte.

Alles in allem belegen die neuesten Daten, dass durchdachte Strategien und die hartnäckige Umsetzung von Präventionsmaßnahmen einen merklichen Einfluss auf die Sicherheit beim Baden haben können. Sachsen-Anhalt könnte als Beispiel für andere Regionen fungieren, auch wenn immer auf regionale Besonderheiten Rücksicht genommen werden muss.

Ausblick: Herausforderungen und Perspektiven für die Badesicherheit

Obwohl die Badetotenstatistik in Sachsen-Anhalt einen positiven Rückgang zeigt, gibt es weiterhin viele Herausforderungen. Um die Badesicherheit nachhaltig zu verbessern, sind kontinuierliche Anstrengungen auf allen Ebenen notwendig – von der Politik über die Hilfsorganisationen bis hin zur Bevölkerung selbst.

Ein zentrales Problem bleibt der Mangel an Rettungsschwimmern. Die hohen Anforderungen an Ausbildung, zeitliche Verfügbarkeit und persönliche Belastbarkeit sind der Grund, warum viele Vereine und Organisationen über Nachwuchssorgen klagen. Um das hohe Sicherheitsniveau an den Badestellen zu erhalten oder sogar zu verbessern, ist es entscheidend, neue Ehrenamtliche zu gewinnen und erfahrene Kräfte langfristig zu binden. Es braucht spezielle Förderprogramme, Anreize und eine verbesserte gesellschaftliche Anerkennung des Ehrenamts.

Die Ausbildung im Schwimmen bleibt weiterhin im Blick. Die während der Pandemie entstandenen Defizite im Schwimmunterricht sind noch nicht komplett ausgeglichen. Kinder aus sozial benachteiligten Familien und ländlichen Regionen haben oft weniger Zugang zu Schwimmkursen. Öffentliche Schwimmbäder, Förderungen für Schwimmkurse und die Einbindung von Schwimmunterricht in den Schulalltag sind wichtige Aufgaben für die kommenden Jahre.

Die Digitalisierung eröffnet neue Möglichkeiten für die Prävention. Aktuelle Warnungen, Informationen zur Wasserqualität und Verhaltensregeln können schnell über Apps, Online-Plattformen und soziale Medien verbreitet werden. Zugleich ist es erforderlich, Datenschutz und Barrierefreiheit zu wahren, um alle Zielgruppen zu erreichen. Die Verbesserung von Sicherheitstechnik – wie zum Beispiel die Nutzung von Drohnen oder automatisierten Warnsystemen – könnte in Zukunft ebenfalls eine größere Bedeutung haben.

Die Veränderungen in der Demografie machen neue Anforderungen an die Präventionsarbeit notwendig. Die gesundheitlichen Risiken beim Baden steigen mit einer alternden Bevölkerung. Gezielte Präventionskampagnen für Senioren und spezielle Trainingsprogramme können hier eine große Hilfe sein.

Ein wichtiger Faktor ist auch die Eigenverantwortung der Badegäste. Die DLRG und andere Organisationen bitten alle, die Baderegeln zu beachten, Risiken realistisch einzuschätzen und auf sich und andere zu achten. Die Reduzierung der Badeunfälle erfordert ein dauerhaftes Zusammenspiel von Prävention, Engagement und Verantwortungsbewusstsein. Die Situation in Sachsen-Anhalt beweist, dass es Fortschritte geben kann – aber um eine dauerhafte Verbesserung der Sicherheit am Wasser zu erreichen, müssen wir alle zusammenarbeiten.