In den frühen Morgenstunden des 12. Juni 2025 ereignete sich am Hauptbahnhof Dessau ein Vorfall, der die Stadt und ihre Einwohner erschütterte. Ein 37-jähriger Mann attackierte mit einer Handsäge zwei Personen und verursachte dadurch Angst und Verunsicherung. Eine Auseinandersetzung, die zunächst am Rande des Bahnhofs begann, verwandelte sich schnell in einen Polizeieinsatz, der umfassende Fragen zur Sicherheit im öffentlichen Raum aufwarf. Die Attacke auf die 20-jährige Frau und den 23-jährigen Mann hat nicht nur sie traumatisiert; sie hat auch die Debatte über Gewaltprävention und Polizeipräsenz an deutschen Bahnhöfen neu entfacht.
Die Polizei berichtet, dass der Angreifer die beiden Jugendlichen in der Nähe des Hauptbahnhofs angriff, indem er eine Handsäge zog und auf sie losging. Die Frau brachte sich schnell in Sicherheit, während der junge Mann am Oberschenkel getroffen wurde, jedoch glücklicherweise unverletzt blieb. Die beiden Opfer suchten im Bahnhofsgebäude Schutz und riefen laut um Hilfe, was Passanten und Bahnhofsmitarbeiter alarmierte. In wenigen Minuten kam eine Streife der Bundespolizei, die den Angreifer unter Androhung von Pfefferspray stoppen und schließlich überwältigen konnte. Der nachfolgende Alkoholtest zeigte einen Wert von 1,28 Promille.
Der Vorfall macht die Sicherheitslage an deutschen Bahnhöfen erneut zum Thema. Die großen Verkehrsknotenpunkte des Landes sind immer wieder Schauplätze von Gewalt und Bedrohungen. Die Frage, wie man solche Übergriffe verhindern kann und welche Rolle Alkohol oder psychische Erkrankungen dabei spielen, beschäftigt nicht nur die Ermittlungsbehörden, sondern auch Politik, Sicherheitsdienste und die Gesellschaft. Nachdem die Polizei die Ermittlungen gestartet und Zeugen befragt hat, bleibt die Gemeinschaft in Dessau-Roßlau verunsichert.
Die Tat beeinflusst nicht nur die Betroffenen direkt; sie hat auch Auswirkungen auf das Sicherheitsgefühl all derjenigen, die täglich den Bahnhof nutzen, sei es als Reisende, Pendler oder Anwohner. Die Behörden heben hervor, dass es einen Einzelfall betrifft. Trotzdem bleibt die Frage, welche präventiven Maßnahmen ergriffen werden können, um die Sicherheit an Bahnhöfen zu erhöhen. Die Diskussion darüber, wie man mit auffälligen Personen im öffentlichen Raum umgehen sollte, erhält durch diesen Vorfall ebenfalls neue Brisanz. Die bekannten Fakten, Hintergründe und Reaktionen auf den Angriff am Dessauer Hauptbahnhof werden im Folgenden detailliert betrachtet.
Der Tathergang am Dessauer Hauptbahnhof
Am 12. Juni 2025, gegen 07:45 Uhr, war der Hauptbahnhof Dessau bereits von vielen Pendlern, Schülern und Reisenden frequentiert. Den Angaben der Polizei zufolge, traf der 37-jährige Verdächtige die beiden Opfer außerhalb des Bahnhofsgebäudes. Er hatte eine Handsäge bei sich, deren Herkunft noch untersucht wird. Ohne erkennbaren Anlass und ohne vorherige Provokation griff er die 20-jährige Frau und den 23-jährigen Mann an. Während die Frau geistesgegenwärtig ausweichen und fliehen konnte, wurde der junge Mann mit der Säge am Oberschenkel gestreift. Zum Glück war die Verletzung oberflächlich, weshalb ein Krankenhausbesuch nicht nötig war.
Die beiden Opfer rannten in Richtung Haupteingang des Bahnhofs und riefen um Hilfe. Durch den Lärm des Rufens wurden mehrere Passanten und Mitarbeiter der Deutschen Bahn aufmerksam; sie riefen sofort die Polizei. Wenige Minuten nach dem Notruf war eine Streife der Bundespolizei am Tatort. Der Angreifer, der sich noch immer in der Nähe des Bahnhofs aufhielt und die Säge bei sich hatte, wurde von den Beamten angesprochen. Er zeigte keine Reaktion auf die Polizisten und blieb aggressiv, weshalb sie mit Pfefferspray drohten. Der Mann ließ sich daraufhin ohne Widerstand zu Boden bringen und wurde fixiert.
Während der Durchsuchung des Tatverdächtigen wurde keine weitere Waffe aufgefunden. Die Polizei sicherte die Handsäge als Beweismittel. Ein am Einsatzort durchgeführter Atemalkoholtest zeigte einen Wert von 1,28 Promille, was auf eine erhebliche Alkoholisierung des Täters hindeutet. Es wird untersucht, ob der Täter die Tat gezielt geplant oder sie impulsiv im Zustand der Trunkenheit begangen hat. Die Polizei befragte noch am selben Tag Zeugen, um den genauen Verlauf der Ereignisse zu rekonstruieren. Die beiden Opfer erhielten psychologische Unterstützung, weil sie durch das Geschehen offensichtlich traumatisiert waren.
Die Rolle der Polizei und des Sicherheitspersonals
Die Bedeutung einer schnellen und koordinierten Reaktion der Sicherheitskräfte am Bahnhof Dessau wurde nach dem Angriff deutlich. Die Bundespolizei, die für die Sicherheit an Bahnhöfen und im Bahnverkehr zuständig ist, war binnen weniger Minuten vor Ort und konnte die Situation kontrollieren. Obwohl mit Pfefferspray gedroht wurde, war es nicht erforderlich, da der Täter nach der polizeilichen Ansprache auf eine weitere Eskalation verzichtete. Die Beamten hielten den Mann am Boden fest und nahmen ihn in Gewahrsam. Die Handsäge wurde sichergestellt und als Beweismittel dem kriminaltechnischen Labor übergeben.
Auch die Sicherheitsdienste der Deutschen Bahn und privates Sicherheitspersonal waren beteiligt, indem sie Passanten und Reisende vom Gefahrenbereich fernhielten und die Polizei bei der Lokalisierung des Täters unterstützten. Die Zusammenarbeit zwischen Bundespolizei, Landespolizei und Bahnsicherheitsdienst war effektiv und ermöglichte es, die Situation schnell zu beruhigen. Vor allem in den ersten Minuten nach dem Ereignis war es wichtig, keine Panik aufkommen zu lassen und die vielen Menschen im Bahnhofsbereich zu schützen.
Die Ermittlungsbehörden hoben das besonnene Verhalten der Opfer hervor, die geistesgegenwärtig handelten und in den Bahnhof flüchteten. Die Kommunikation zwischen den Sicherheitsdiensten und der Polizei wurde ebenfalls als vorbildlich angesehen. Um den genauen Ablauf der Ereignisse zu rekonstruieren und zu prüfen, ob der Täter schon vor der Tat auffällig war, wurden die Videoaufzeichnungen aus dem Bahnhofsbereich gesichert. Um die Hintergründe der Tat umfassend zu erforschen, stellte die Polizei eine Sonderkommission auf.
Dieser Vorfall lässt die Frage aufkommen, wie gut die Bahnhöfe in Deutschland eigentlich gegen Übergriffe geschützt sind. Obwohl große Bahnhöfe wie in Dessau Videoüberwachung, Streifen und Sicherheitspersonal haben, bemängeln Fachleute, dass diese Präsenz oft nicht ausreicht, um spontane Gewalttaten zu verhindern. Die Polizei weist darauf hin, dass die im Jahr 2025 an Bahnhöfen gemeldeten Gewaltdelikte im Vergleich zu den Vorjahren leicht angestiegen sind; daher sind intensivere Präventionsmaßnahmen und eine engere Zusammenarbeit der Behörden notwendig.
Das Profil des Täters und mögliche Motive
Der 37-jährige Verdächtige ist ersten Erkenntnissen zufolge polizeibekannt, jedoch bislang nicht durch schwerwiegende Gewaltdelikte aufgefallen. Das Motiv ist bisher unklar. Die Ermittler haben festgestellt, dass es keine Anzeichen für eine persönliche Beziehung zwischen dem Täter und den beiden Opfern gibt. Ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung und Bedrohung hat die Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau eingeleitet.
Im Zuge der Ermittlungen wurde der Mann einem psychiatrischen Gutachten unterzogen, um zu klären, ob eine psychische Erkrankung sein Verhalten erklären könnte. Die Ermittler schließen nicht aus, dass der hohe Alkoholpegel zum Tatzeitpunkt eine wichtige Rolle gespielt haben könnte. Alkoholmissbrauch ist einer der häufigsten Risikofaktoren für Gewalt im öffentlichen Raum. Wie das Bundeskriminalamt berichtet, standen im Jahr 2025 über ein Drittel der gewalttätigen Delikte auf Bahnhöfen im Zusammenhang mit Alkohol.
Die Ursprungsgeschichte der Handsäge ist noch nicht vollständig geklärt. Es wird angenommen, dass das Werkzeug aus dem Privatbesitz des Täters stammt. Weitere Werkzeuge und Baustellenutensilien wurden in seiner Wohnung entdeckt, aber es gibt bisher keine Hinweise auf eine gezielte Vorbereitung der Tat. Der Mann lebte allein und hatte laut den Nachbarn in der Vergangenheit ab und zu durch lautes Verhalten auf sich aufmerksam gemacht, war aber nie gewalttätig geworden.
Sozialarbeiter und Ermittler untersuchen aktuell das soziale Umfeld des Täters. Es wird untersucht, ob der Mann in den Tagen vor der Tat auffällig war oder ob es Hinweise auf eine drohende Eskalation gab. Um mögliche extremistische oder politisch motivierte Hintergründe auszuschließen, ist der polizeiliche Staatsschutz in die Untersuchungen eingebunden. Alles, was wir bisher wissen, deutet darauf hin, dass es sich um eine Einzeltat handelt, die nicht mit terroristischen oder organisierten Strukturen in Verbindung steht.
Die Behörden heben hervor, dass man das Motiv erst endgültig bewerten kann, wenn alle Zeugenaussagen, Videoaufnahmen und das psychiatrische Gutachten ausgewertet sind. Um Spekulationen und Falschinformationen zu verhindern, hat die Staatsanwaltschaft angekündigt, die Öffentlichkeit regelmäßig über den Fortschritt der Ermittlungen zu informieren.
Die Situation der Opfer und deren Unterstützung
Ein 20-jähriges Mädchen und ein 23-jähriger Mann sind durch den Angriff am Dessauer Hauptbahnhof schwer erschüttert worden. Obwohl der Mann nur eine leichte, oberflächliche Verletzung am Oberschenkel erlitten hat, war beiden schnell klar, dass der psychische Schaden ungleich größer ist. Nachdem sie in das Bahnhofsgebäude geflüchtet waren, wurden sie von Ersthelfern und Bahnpersonal betreut, bis ein Notfallteam der Bundespolizei eintraf. Noch vor Ort erhielten beide Opfer eine medizinische Erstversorgung und wurden danach in die psychosoziale Betreuung übergeben.
Die Stadt Dessau-Roßlau stellte sofort ein Team von Psychologen und Traumatherapeuten zur Verfügung, das die Opfer und ihre Angehörigen unterstützte. Die Lehren aus früheren Gewalttaten belegen, dass es Wochen oder sogar Monate dauern kann, Schockerlebnisse wie einen Waffengebrauch zu verarbeiten. An Orten wie Bahnhöfen, die von vielen Menschen täglich frequentiert werden, haben solche Aktionen eine nachteilige Wirkung und erzeugen ein andauerndes Gefühl der Unsicherheit.
Auch durch den Weißen Ring, eine bundesweit tätige Organisation zur Unterstützung von Straftopfern, erhielten die Opfer Hilfe. Die Beratung beinhaltet nicht nur das Bewältigen des Erlebten, sondern auch rechtliche Hilfe, wie das Durchsetzen von Ansprüchen gegenüber dem Täter oder das Beantragen von Entschädigungsleistungen. Der Weiße Ring unterstrich die große Bedeutung, das Thema Opferhilfe mehr ins öffentliche Bewusstsein zu bringen, weil die seelischen Folgen oft nicht ausreichend beachtet werden.
Es wurden auch im Arbeits- und Studienumfeld der beiden Betroffenen Hilfsangebote geschaffen. Die Hochschule, an der der männliche Betroffene studiert, bot psychologische Beratung und flexible Regelungen für Prüfungen und Anwesenheit an. Die junge Frau, die in einer Firma in Dessau arbeitet, bekam von ihrem Arbeitgeber Unterstützung durch Sonderurlaub und die Möglichkeit, ein betriebliches Gesundheitsmanagement zu nutzen.
Die Polizei betonte, wie wichtig es ist, Opfer umfassend zu betreuen. Alles müsse unternommen werden, um den Opfern von Gewalt im öffentlichen Raum zu helfen, ihren Alltag zurückzuerlangen. Die Hilfe umfasste alles von der akuten Krisenintervention bis zur langfristigen Traumatherapie. In Dessau fand in den Tagen nach dem Angriff eine Informationsveranstaltung statt, bei der Fachleute darüber sprachen, wie man mit traumatischen Erlebnissen umgeht.
Sicherheitslage und Präventionsmaßnahmen an Bahnhöfen
Der Vorfall am Dessauer Hauptbahnhof hat die Diskussion über die Sicherheit an deutschen Bahnhöfen wiederbelebt. Bahnhöfe sind in Städten oft neuralgische Punkte, wo sich täglich tausende Menschen versammeln. In größeren Städten wie Dessau sind sie nicht nur Verkehrsknotenpunkte, sondern auch Orte, an denen verschiedene soziale Gruppen aufeinandertreffen. Nach mehreren Vorfällen in den Vorjahren haben die Polizei und die Deutsche Bahn ein umfangreiches Sicherheitskonzept, das sie immer wieder verbessern, um die Sicherheit zu gewährleisten.
Im Jahr 2025 erhält der Hauptbahnhof Dessau eine hochmoderne Videoüberwachung. Insgesamt 46 Kameras überwachen die Eingänge, Bahnsteige, Wartebereiche und das Umfeld des Gebäudes. Das Sicherheitspersonal der Deutschen Bahn ist 24 Stunden im Einsatz, neben den regelmäßigen Streifen der Bundespolizei. Trotzdem belegen Statistiken, dass Gewaltdelikte immer wieder vorkommen. Im Jahr 2025 wurden bundesweit über 2.300 Übergriffe auf Bahnhöfen gezählt, was im Vergleich zu 2024 einen leichten Anstieg bedeutet.
Die Deutsche Bahn hat als Antwort auf die steigenden Fallzahlen das Sicherheitspersonal in den Abend- und Nachtstunden verstärkt. Mitarbeiter erhalten außerdem regelmäßige Schulungen in Erster Hilfe und Deeskalationstechniken. Die Zusammenarbeit mit der Polizei wurde verbessert, um in Notfällen schneller reagieren zu können. Reisende und Bahnhofsbesucher können über eine Notruf-App direkt Hilfe anfordern; die Sicherheitszentrale bewertet die Meldungen zentral.
Aufklärungskampagnen, die das Bewusstsein für Gefahren im öffentlichen Raum erhöhen, sind ebenfalls Teil der Präventionsmaßnahmen. Mit Plakaten und Informationsflyern wird das richtige Verhalten im Ernstfall erklärt: Ruhe bewahren, Hilfe rufen, Abstand halten und den Notruf wählen. Außerdem rät die Polizei, alles Verdächtige sofort zu melden. Regelmäßig werden Sicherheitstage organisiert, bei denen Bürgerinnen und Bürger mit Sicherheitskräften ins Gespräch kommen können; diese finden in Zusammenarbeit mit den kommunalen Behörden statt.
Kritiker verlangen jedoch umfassendere Maßnahmen. Es wird über Maßnahmen wie Schleusen oder Zugangskontrollen an Bahnhöfen diskutiert, die in anderen Ländern schon etabliert sind. Im Gegensatz dazu warnen Datenschützer vor einer Überwachung, die die Privatsphäre der Reisenden einschränken könnte. In Dessau hat die Stadtverwaltung angekündigt, die Sicherheitslage nach dem Vorfall zu überprüfen und möglicherweise weitere Maßnahmen zu ergreifen.
Die öffentliche Reaktion und Auswirkungen auf das Sicherheitsgefühl
Der Angriff am Dessauer Hauptbahnhof machte bundesweit Schlagzeilen und brachte eine Welle der Betroffenheit hervor. Über die sozialen Netzwerke brachten viele ihre Bestürzung über die Tat zum Ausdruck und zeigten Solidarität mit den Opfern. Zügig rückte das Thema Sicherheit an Bahnhöfen und in öffentlichen Verkehrsmitteln in den Fokus der Diskussionen. Zahlreiche Bürger teilten ihre Erlebnisse und das Gefühl mit, vor allem in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden nicht sicher zu sein.
Die Stadt Dessau-Roßlau reagierte sofort und erhöhte die Präsenz von Polizei und Sicherheitspersonal rund um den Bahnhof. In einer Pressekonferenz zeigte der Oberbürgermeister seine Besorgnis über die steigende Gewalt im öffentlichen Raum und kündigte die Gründung einer Taskforce an, die zusammen mit der Landespolizei gezielt Präventionsmaßnahmen erarbeiten soll. Sogar die Vertreter der Deutschen Bahn machten deutlich, dass die Sicherheit der Reisenden an erster Stelle steht.
Im öffentlichen Diskurs vermischten sich die Forderungen nach schärferen Strafen für Gewalttäter mit den Appellen, den Zugang zu Bahnhöfen stärker zu reglementieren. Allerdings gab es auch einige Stimmen, die zur Besonnenheit riefen und vor der Stigmatisierung bestimmter Bevölkerungsgruppen warnten. Kriminalpräventionsexperten haben darauf hingewiesen, dass Einzeltaten wie der Angriff in Dessau das Sicherheitsgefühl stark beeinträchtigen, obwohl die Statistik zeigt, dass die Wahrscheinlichkeit, Opfer einer solchen Tat zu werden, gering ist.
Durch die Medienberichterstattung wurde das Thema Gewalt im öffentlichen Raum breit diskutiert. Der Fall wurde von vielen Zeitungen und Fernsehsendern aufgegriffen und in Zusammenhang mit anderen Vorfällen an deutschen Bahnhöfen eingeordnet. Im Mittelpunkt stand die Bewertung von Alkoholkonsum und psychischen Erkrankungen als Risikofaktoren für Gewaltdelikte. Sozialarbeiter und Vertreter von Hilfsorganisationen machten die Gelegenheit, die Aufmerksamkeit zu nutzen, um die Notwendigkeit von Präventionsangeboten und niedrigschwelligen Hilfen für gefährdete Personen zu betonen.
In den Tagen nach dem Angriff fanden in Dessau mehrere Mahnwachen und Solidaritätskundgebungen für die Opfer statt. So demonstrierten die Bürger, dass sie Gewalttaten nicht einfach hinnehmen wollen. Die Polizei erhielt auch Lob für ihren schnellen und professionellen Einsatz, was das Vertrauen in die Sicherheitskräfte stärkte. Die Debatte über die richtige Balance zwischen Freiheit und Sicherheit wird wohl angesichts der aktuellen Entwicklungen fortgeführt werden.
Ermittlungen und rechtliche Konsequenzen
Die Ermittlungen zu dem Angriff mit einer Handsäge am Dessauer Hauptbahnhof werden von einer Sonderkommission der Polizei Dessau-Roßlau geführt, die eng mit der Staatsanwaltschaft zusammenarbeitet. Kriminaltechniker sicherten bereits in den ersten Stunden nach der Tat umfangreiche Spuren am Tatort. Um festzustellen, ob die Handsäge DNA oder andere Materialien der Opfer aufweist, wurde sie kriminaltechnisch untersucht. Um den genauen Ablauf der Tat zu rekonstruieren und mögliche Zeugen zu finden, werden auch die Videoaufzeichnungen der Überwachungskameras analysiert.
Der 37-jährige Verdächtige ist seit dem Vorfall in Untersuchungshaft. Die Anklage umfasst gefährliche Körperverletzung und Bedrohung; möglicherweise wird auch der Vorwurf des versuchten Totschlags erhoben, falls das Ermittlungsverfahren weitere belastende Beweise liefert. Die Staatsanwaltschaft machte deutlich, dass die Schwere der Tat und das Vorgehen mit einer Waffe eine große Gefahr für Leib und Leben der Opfer bedeutet hätten.
Im Verlauf des Strafverfahrens wird auch untersucht, wie sehr der Täter für seine Tat verantwortlich ist. Das Ergebnis des psychiatrischen Gutachtens, welches gerade erstellt wird, ist entscheidend für den weiteren Verlauf des Verfahrens. Falls sich beweisen lässt, dass der Mann zum Zeitpunkt der Tat stark alkoholisiert war und vielleicht sogar vermindert schuldfähig ist, könnte dies eine Strafmilderung zur Folge haben. Die Ermittler schließen nicht aus, dass weitere Delikte entdeckt werden könnten, falls sich der Verdacht auf eine Serie von Übergriffen erhärtet.
Die Polizei hat den Opfern umfassende Informationen über ihre Rechte und Möglichkeiten im Strafverfahren gegeben. Ein Opferanwalt steht Ihnen zur Seite, um Ihre Interessen zu schützen und Sie durch das Verfahren zu begleiten. Den Justizbehörden zufolge hat der Opferschutz oberste Priorität. Falls der Täter verurteilt wird, könnte er mehrere Jahre im Gefängnis verbringen, vor allem wenn das Gericht eine besondere Gefährlichkeit anerkennt.
Während die strafrechtlichen Ermittlungen laufen, gibt es parallel dazu zivilrechtliche Verfahren, in denen die Opfer Schadensersatz und Schmerzensgeld fordern können. In den vergangenen Jahren hat die Justiz in Sachsen-Anhalt immer wieder unterstrichen, dass Gewaltopfer im öffentlichen Raum besser geschützt und unterstützt werden müssen. Aus diesem Grund wird der Fall Dessau auch als Maßstab für die Effizienz des Rechtssystems und den Umgang mit Gewaltopfern angesehen.
Prävention, Politik und gesellschaftliche Debatte
Die Attacke am Dessauer Hauptbahnhof hat eine umfassende gesellschaftliche und politische Diskussion angestoßen. Vertreter aller Parteien haben sich zu dem Vorfall geäußert und verlangen, dass die Sicherheit an Bahnhöfen und im öffentlichen Raum verbessert wird. Während die Regierungskoalition auf die bestehenden Konzepte und die enge Zusammenarbeit mit der Bundespolizei hinwies, forderten die Oppositionsparteien eine erhebliche Aufstockung des Personals und mehr Investitionen in moderne Überwachungstechnik.
Ein wichtiges Thema in der Diskussion ist, wie man mit Menschen im öffentlichen Raum umgeht, die auffällig oder psychisch belastet sind. Die Experten sind sich einig: Es braucht niedrigschwellige Hilfsangebote, mehr Sozialarbeit an Bahnhöfen und gezielte Präventionsprojekte, um Eskalationen zu verhindern. Im Frühjahr 2025 hat die Bundesregierung ein neues Förderprogramm gestartet, um Kommunen und Verkehrsunternehmen bei der Umsetzung von Sicherheits- und Präventionsmaßnahmen zu unterstützen. Hierzu gehören unter anderem der Ausbau von Notrufsystemen, das Einrichten von Anlaufstellen für hilfebedürftige Personen und die Schulung von Mitarbeitern in Deeskalationstechniken.
Die Rolle des Alkoholkonsums als Risikofaktor wird ebenfalls intensiv erörtert. Die Deutsche Bahn erwägt, das Alkoholverbot an Bahnhöfen, welches in einigen Städten bereits besteht, möglicherweise bundesweit zu erweitern. Diese Forderung wird von Gesundheitsorganisationen und Suchtberatungsstellen unterstützt, die jedoch betonen, dass Verbote allein nicht ausreichen und durch umfassende Präventionsarbeit ergänzt werden müssen.
Die Herausforderung besteht darin, dass die Gesellschaft einerseits die offene und zugängliche Struktur von Bahnhöfen bewahren möchte, während sie andererseits das Sicherheitsniveau erhöhen will. Aspekte des Datenschutzes sind hierbei ebenso wichtig wie der Schutz der Persönlichkeitsrechte der Reisenden. Verbraucherschützer und Bürgerinitiativen verlangen, dass über geplante Maßnahmen offen kommuniziert wird und dass die Öffentlichkeit umfassend in den Entscheidungsprozess einbezogen wird.
Auch in Zukunft wird der Fall Dessau als Beispiel für die Herausforderungen und Chancen der Gewaltprävention an Bahnhöfen herangezogen werden. In den kommenden Monaten werden die Entwicklungen, die Ergebnisse der Ermittlungen und die politischen Entscheidungen aufzeigen, wie die Gesellschaft auf solche Vorfälle reagiert und welche Lehren daraus gezogen werden. Die Diskussion bleibt offen und wird von vielen Akteuren – von der Polizei über die Politik bis zur Zivilgesellschaft – engagiert geführt.