Die politische Landschaft in Sachsen-Anhalt bereitet sich auf eine spannende und polarisierende Landtagswahl im Jahr 2026 vor, deren Vorzeichen schon 2025 deutlich zu erkennen sind. Die AfD, die von einigen politischen Akteuren und dem Verfassungsschutz als rechtsextremistisch angesehen wird, tritt mit Ulrich Siegmund als Spitzenkandidat an und fordert die etablierten Parteien heraus. Im besonderen Fokus steht die CDU, die mit Ministerpräsident Reiner Haseloff und dem designierten Spitzenkandidaten Sven Schulze traditionell auf Verwaltungserfahrung und Kontinuität setzt. Siegmund greift jedoch genau diese Strategie an und sagt der CDU-Spitze, dass sie durch ihre jahrelange Verankerung in der Verwaltung den Kontakt zur Lebenswirklichkeit der Bürger verloren habe. Die Diskussion über Verwaltungserfahrung ist nicht nur eine Frage des politischen Stils; sie betrifft auch grundlegende Fragen über die Zukunft der Demokratie und der politischen Kultur im Land.
Der Streit dreht sich hauptsächlich um den Vorwurf von Haseloff, Siegmund habe "noch nie eine Verwaltung von innen gesehen". Die mangelnde Exekutiverfahrung der AfD-Spitzenkandidaten ist der Kern dieses Vorwurfs; er fragt, wie man einen Regierungsanspruch ohne klassische Verwaltungslaufbahn rechtfertigen kann. Siegmund entgegnet, dass die CDU die Verwaltung "viel zu lange nur von innen gesehen" habe, was sie zum Teil des Problems gemacht habe. Er stellt sich als Vertreter eines grundlegenden Neuanfangs dar, der die Verwaltung reformieren und einen "positiven Aufbruch" schaffen möchte. Der Streit zeigt einen Konflikt zwischen Bewahrung und Wandel, zwischen der Erfahrung und der Erneuerung, der tiefer geht.
Die CDU verteidigt ihre Bilanz, indem sie wirtschaftliche Erfolge anführt, wie die Ansiedlung von Großunternehmen und Investitionen in Zukunftsbranchen. Die Partei grenzt sich gleichzeitig deutlich von der AfD ab und unterstreicht die Notwendigkeit demokratischer Verantwortung. Gegnerinnen und Gegner aus anderen Fraktionen warnen vor den gesellschaftlichen Folgen, die ein möglicher Wahlsieg der AfD mit sich bringen würde, und stellen die Inklusivität von Siegmunds Politik in Frage. Zivile Akteure, Künstlerinnen und Künstler sowie Vertreterinnen und Vertretern von Minderheiten äußern ihre Besorgnis über ein politisches Klima, das ihrer Meinung nach von Ausgrenzung geprägt sein könnte.
Im Jahr 2025 wird der Wahlkampf von Auseinandersetzungen über Identität, Zugehörigkeit und politische Gestaltungsmacht geprägt sein. Die AfD kombiniert soziale Medien mit persönlicher Präsenz, während die CDU auf ihre bewährten Strukturen und die Erfahrung ihrer Spitzenkräfte setzt. Es wird sich in den nächsten Monaten herausstellen, ob Verwaltungserfahrung im klassischen Sinne weiterhin als politische Währung zählt oder ob ein Neuanfangsversprechen die Wählerinnen und Wähler überzeugt. Die Debatte über Verwaltungserfahrung ist mehr als nur ein parteipolitischer Schlagabtausch – sie zeigt einen grundlegenden Wandel im politischen Diskurs Sachsen-Anhalts.
Der Wahlkampf 2025 in Sachsen-Anhalt: Zwischen Tradition und Umbruch
Im Frühjahr 2025 hat der Landtagswahlkampf in Sachsen-Anhalt an Fahrt aufgenommen. Die politischen Lager bereiten sich schon intensiv auf den Urnengang im September 2026 vor, und die Stimmung ist jetzt schon ungewöhnlich aufgeheizt. Im Gegensatz zu den vergangenen Wahljahren, in denen die CDU als regierende Kraft meist als Favorit ins Rennen ging, wird die politische Landschaft immer mehr fragmentiert. Die AfD, die seit ihrer Gründung im Jahr 2013 immer mehr als Protestpartei fungiert, hat für 2025 zum ersten Mal das Ziel, allein die Regierungsverantwortung zu übernehmen. Diese Zielsetzung lässt die politische Debatte, vor allem zwischen den beiden größten Parteien des Landes, schärfer werden.
Die CDU setzt traditionell auf die langjährige Verwaltungserfahrung und hebt diese als Garant für Stabilität und wirtschaftlichen Fortschritt hervor. Ministerpräsident Reiner Haseloff, der 2025 nach mehreren Amtszeiten nicht erneut als Spitzenkandidat antreten wird, hinterlässt ein Erbe, das von wirtschaftlicher Modernisierung, aber auch von andauernden Strukturproblemen geprägt ist. Sven Schulze, der als Nachfolger gilt, soll die Partei in die Wahl führen und muss dabei die Herausforderung meistern, die Stammwählerschaft zu mobilisieren und zugleich auf neue gesellschaftliche Entwicklungen zu reagieren.
Dagegen setzt die AfD auf das Werbeversprechen eines radikalen Neustarts. Ulrich Siegmund, angesehen als ein profilierter, aber auch umstrittener Politiker, macht die jahrzehntelange Verwaltungspraxis der CDU für den Stillstand und die Bürgerferne verantwortlich. Die Partei nutzt eine Aufbruchsrhetorik und sieht sich als die einzige Alternative zu den bestehenden Strukturen. Siegmunds Vorstoß, die Verwaltung zu verkleinern und grundlegende Änderungen in der Migrations- und Sozialpolitik vorzunehmen, findet besonders in ländlichen Gebieten und unter Teilen der jüngeren Wählerschaft Zustimmung.
Die anderen Fraktionen im Landtag – SPD, Grüne und Linke – stellen sich deutlich gegen die AfD und warnen vor deren Einfluss auf das gesellschaftliche Klima. Sie sprechen die Gefahr einer gesellschaftlichen Spaltung an und fordern, dass wir uns wieder auf die Grundwerte der Demokratie besinnen. Der Wahlkampf 2025 wird so zu einem Forum für grundlegende gesellschaftliche Auseinandersetzungen, in denen die Verwaltungserfahrung gegen die politische Erneuerung steht. Die Unsicherheit über die zukünftige politische Ausrichtung Sachsen-Anhalts ist der Grund für eine hohe Wahlbeteiligung und eine Mobilisierung in den Parteistrukturen, die man so selten erlebt hat.
Die Debatte um Verwaltungserfahrung: Argumente und Hintergründe
Die Verwaltungserfahrung ist im Wahlkampfjahr 2025 zu einem der zentralen Themen geworden. Die CDU betont, wie wichtig Expertise und Routine für die Führung von Behörden sind, doch die AfD stellt diese Qualifikation offen in Frage. Ministerpräsident Haseloff und der CDU-Landeschef Schulze machen deutlich, dass eine Regierung ohne fundierte Kenntnisse der Verwaltungsprozesse nicht funktionieren könne. Ihr Standpunkt ist, dass in Zeiten von Herausforderungen wie der Digitalisierung, dem demografischen Wandel und der Bewältigung von wirtschaftlichen Umbrüchen erfahrene Führungspersönlichkeiten unbedingt gebraucht werden.
Ulrich Siegmund geht auf diese Kritik ein und versucht, sie ins Gegenteil zu wenden. Er wirft der CDU-Spitze die Betriebsblindheit vor, die sie durch jahrelange Tätigkeit in der Verwaltung erlangt hat. Siegmund zufolge hat die CDU sich zu sehr auf ihre gewohnte Rolle als Verwaltungspartei zurückgezogen und dabei die Bürgerinteressen aus den Augen verloren. Seiner Ansicht nach, sollte die Verwaltung nicht nur effizient arbeiten, sondern vor allem bürgernah und flexibel sein. Siegmund betrachtet seine fehlende Erfahrung in der Verwaltung als Vorteil: Er kann unbefangen an notwendige Reformen herangehen und die Verwaltung von Grund auf neu gestalten.
Diese verschiedenen Ansichten sind Ausdruck einer grundlegenden Auseinandersetzung über das Wesen politischer Führung. Während einige auf das traditionelle Modell der Verwaltungsexpertise setzen, fordern andere einen Ansatz, der mehr auf Innovation ausgerichtet ist. Politikwissenschaftler betonen, dass Verwaltungserfahrung zwar ein wichtiges, aber keineswegs das einzige Kriterium für Regierungsfähigkeit ist. In anderen Ländern haben Quereinsteiger und politische Außenseiter in den vergangenen Jahren immer wieder gewonnen, was die traditionelle Bedeutung von Verwaltungserfahrung in Frage stellt.
Eine gewisse Spaltung ist im öffentlichen Diskurs erkennbar: Während die älteren und traditionell orientierten Wählergruppen noch immer auf Verwaltungskompetenz setzen, sind die jüngeren und politisch weniger gebundenen Bürger offener für unkonventionelle Kandidaten. Die Medienlandschaft trägt zur Eskalation der Debatte bei, indem sie fragt, ob ein Mangel an Verwaltungserfahrung automatisch mit einem Mangel an Qualifikation gleichzusetzen ist. In Sachsen-Anhalt ist diese Debatte besonders akut, weil das Land seit der Wende immer wieder von politischen und wirtschaftlichen Umwälzungen betroffen ist. Die Diskussion über Verwaltungserfahrung spiegelt also die gesellschaftliche Unsicherheit und das Bedürfnis nach Veränderung wider.
Ulrich Siegmunds Strategie: Angriff auf die CDU und das Versprechen des Neuanfangs
Im Jahr 2025 ist Ulrich Siegmund einer der bekanntesten, aber auch umstrittensten Politiker Sachsen-Anhalts. In seiner Rolle als Spitzenkandidat der AfD setzt er auf eine Strategie, die die Schwächen der CDU gezielt angreift und gleichzeitig sein eigenes Image als Erneuerer betont. Ein zentraler Bestandteil seiner Kampagne ist die Kritik an der vermeintlichen "Verwaltungsblase" der CDU-Führung. Nach Siegmund sind Haseloff und Schulze Politiker, die sich zu lange auf ihre Ämter und die ihnen eigenen Strukturen verlassen haben. Er nutzt seine öffentlichen Auftritte und die sozialen Medien, um mit dem Versprechen zu werben, die "Verwaltung des Niedergangs" zu beenden und eine Politik des Gestaltens zu starten.
Ein wesentlicher Bestandteil von Siegmunds Wahlkampf ist die direkte Ansprache der Bürgerinnen und Bürger. Die AfD geht gezielt in kleinen Städten und auf dem Land an den Start, wo das Misstrauen gegenüber den etablierten Parteien besonders ausgeprägt ist. Siegmund nutzt diese Chancen, um seine Hauptforderungen klar zu machen: die Reduzierung der Landesverwaltung, eine restriktivere Migrationspolitik und die Einführung einer kostenfreien Kita- und Schulverpflegung. Obwohl die Öffentlichkeit diese Maßnahmen kontrovers diskutiert, finden sie in bestimmten Wählergruppen durchaus Zustimmung.
Die Art und Weise, wie die AfD kommuniziert, ist ganz anders als die ihrer Mitbewerber. Während die CDU und die anderen Parteien auf klassische Medien und institutionelle Kanäle setzen, nutzt die AfD soziale Netzwerke intensiver und setzt auf virale Effekte. Siegmund ist auf sozialen Netzwerken wie Facebook und Telegram aktiv und sucht dort den direkten Kontakt zu potenziellen Wählern. Mit dieser Strategie kann man seine Anhängerschaft mobilisieren und gleichzeitig neue Zielgruppen erschließen.
Siegmund stellt sich außerdem als "Ministerpräsident für alle" dar und versucht, eine verbindende Kraft zu sein. Seine Kritiker werfen ihm jedoch vor, dass er mit dieser Rhetorik die gesellschaftliche Spaltung kaschiere, die durch die Politik der AfD gefördert werde. Seine Strategie wird in den Medien als ambivalent angesehen: Auf der einen Seite schafft er es, das Thema Verwaltungserfahrung zu entwerten und einen Diskurs über politische Erneuerung zu starten; Andererseits ist unklar, wie realistisch die Reformen sind, die er verspricht.
Die CDU im Gegenwind: Verteidigung der Verwaltungsexpertise und Abgrenzung zur AfD
Im Jahr 2025 steht die CDU vor zwei großen Herausforderungen: Zum einen muss sie die Erfolge und die Kontinuität ihrer Regierungszeit verteidigen, und zum anderen ist es wichtig, sich glaubhaft von der AfD abzugrenzen. Die Kritik an der fehlenden Bürgernähe und Innovationskraft ist für die Partei nichts Neues, doch sie erhält durch die Offensive der AfD neue Brisanz. Ministerpräsident Haseloff und Wirtschaftsminister Schulze sind der Meinung, dass nur eine Partei mit umfassender Verwaltungserfahrung die komplizierten Herausforderungen der Gegenwart meistern kann. Sie sprechen über die wirtschaftliche Entwicklung Sachsen-Anhalts, die erfolgreichen Unternehmensansiedlungen und die Investitionen in Bildung sowie Infrastruktur.
Außerdem hebt die CDU ihre Funktion als "Bollwerk gegen Extremismus" hervor und warnt vor den Konsequenzen einer Regierung der AfD. In ihren öffentlichen Äußerungen und Wahlkampfauftritten sieht sie die AfD als Bedrohung für die demokratische Kultur und den sozialen Frieden. Sven Schulze, der als Spitzenkandidat gehandelt wird, hat angekündigt, dass die deutliche Abgrenzung zur AfD das zentrale Thema des Wahlkampfs sein wird. Als pragmatischer Modernisierer wird Schulze angesehen, der die CDU für neue gesellschaftliche Gruppen öffnen möchte, ohne die bewährten Grundsätze zu verletzen.
Die Strategie der Partei besteht darin, die vergangenen Erfolge zu feiern und gleichzeitig Zukunftsvisionen zu entwickeln. Die CDU weist auf Fortschritte in der Verwaltung digitalisieren, auf Verbesserungen im Bildungswesen und auf die Stabilisierung der öffentlichen Finanzen hin. Zur selben Zeit werden neue Initiativen in den Bereichen Klimaschutz, Wissenschaft und Wirtschaftsförderung vorgestellt. Indem sie das Bild einer modernen, zukunftsorientierten Verwaltung zeichnet, die auf Erfahrung und Innovationskraft setzt, versucht die Partei, genau das zu erreichen.
Die CDU weist die Angriffe der AfD als populistisch und verantwortungslos zurück. Parteisprecher heben hervor, dass man politische Führung nicht durch einfache Kritik, sondern durch konkrete Handlungskompetenz und Sachkenntnis erwirbt. Die CDU nutzt die Diskussion über Verwaltungserfahrung, um sich selbst zu loben und die AfD als unerfahren und gefährlich zu brandmarken. Es wird in den parteiinternen Diskussionen jedoch auch erkannt, dass man nicht einfach an der Vergangenheit festhalten kann, um neue Wählergruppen zu gewinnen. Im Jahr 2025 wird die CDU die Herausforderung meistern müssen, Verwaltungserfahrung mit der Bereitschaft zur Reform zu vereinen.
Reaktionen der Oppositionsparteien: Warnungen vor gesellschaftlicher Spaltung
CDU und AfD kämpfen in einem offenen Schlagabtausch um die politische Führung des Landes, während die anderen Parteien im Landtag ebenfalls Stellung beziehen. Die SPD, die Grünen und die Linke müssen die Verantwortung übernehmen und die gesellschaftlichen Konsequenzen eines möglichen Wahlsieges der AfD diskutieren. Ihnen zufolge drohen eine weitere Polarisierung und eine Erosion der demokratischen Grundwerte. Eva von Angern, die Fraktionsvorsitzende der Linken, hat erklärt, dass sie bis zur Wahl im September 2026 "mit aller Kraft" dagegen kämpfen wird, dass die AfD die Regierung übernimmt. Sie spricht in ihren Äußerungen über die Ängste von Künstlern, Migranten und anderen Gruppen, die sich durch die Rhetorik und die Programme der AfD ausgegrenzt fühlen.
Die Grünen, vertreten durch Cornelia Lüddemann, üben scharfe Kritik an Siegmunds Anspruch, ein "Ministerpräsident für alle" sein zu wollen. Lüddemann stellt in Frage, ob die Politik der AfD wirklich auf Inklusion und gesellschaftlichen Zusammenhalt abzielt. Sie spricht über parteiinterne Beschlüsse der AfD, die ihrer Meinung nach die Rechte von Minderheiten beschneiden und die gesellschaftliche Vielfalt einschränken würden. Im Wahlkampf setzen die Grünen auf Nachhaltige Entwicklung, soziale Gerechtigkeit und eine offene Gesellschaft. Ihr Ziel ist es, besonders in Städten und bei jüngeren Wählern Anklang zu finden.
Die SPD ist ebenfalls aktiv in die Debatte involviert. Die Fraktionsvorsitzende Katja Pähle nennt die Forderungen der AfD "wohlfeil" und kritisiert Siegmund, dass es ihm an Substanz fehle. Sozialer Ausgleich, Chancengleichheit und gute Arbeit sind für die SPD von großer Bedeutung. Sie sieht die CDU in einer Zwickmühle: Sie muss sich von der AfD abgrenzen, darf aber gleichzeitig nicht den Kontakt zu den sozialen Fragen der Bevölkerung verlieren. Die SPD versucht, sich als glaubwürdige Alternative zu positionieren, indem sie auf ihre Erfahrung in der Regierungsverantwortung und ihre Nähe zu den Gewerkschaften hinweist.
Die Opposition nutzt die Diskussion über Verwaltungserfahrung, um grundlegende Fragen zu gesellschaftlicher Teilhabe und demokratischer Kultur zu stellen. Sie stellen sich gegen einen technokratischen Politikstil, der die Lebensrealitäten vieler Menschen ignoriert, und verlangen eine Politik, die auf Dialog und Beteiligung setzt. Ihre Wahlkampfstrategien setzen auf Bürgerdialoge, Beteiligungsformate und die Zusammenarbeit mit zivilgesellschaftlichen Organisationen. Die Debatte über Verwaltungserfahrung wird so zum Sinnbild für den größeren Streit über die Zukunft der Demokratie in Sachsen-Anhalt.
Der Einfluss sozialer Medien: Neue Wege der politischen Mobilisierung
Ein entscheidendes Merkmal des Wahlkampfs 2025 ist die wachsende Rolle sozialer Medien als Werkzeug der politischen Kommunikation. Die etablierten Parteien verlassen sich noch immer stark auf die klassischen Medienformate wie Presse, Radio und Fernsehen, während die AfD die Möglichkeiten der digitalen Plattformen schon früh erkannt hat. Ulrich Siegmund und sein Team setzen auf Facebook, Instagram, Telegram und weitere Plattformen, um ihre Botschaften schnell, direkt und ohne Filter an die Wähler zu senden. Dank dieser Strategie kann die Partei große Reichweiten erzielen und vor allem jüngere Zielgruppen erreichen, ohne auf die etablierte Medienlandschaft angewiesen zu sein.
Die AfD hat durch die professionelle Nutzung sozialer Medien eine hohe Flexibilität, was die Ansprache betrifft. Sie ist in der Lage, auf aktuelle Ereignisse zu reagieren, Stimmungen wahrzunehmen und lokal spezifisch auf Anliegen einzugehen. Die Strategie der Partei umfasst eine Mischung aus Zuspitzung, Emotionalisierung und Personalisierung. In kurzen Videobotschaften beantwortet Siegmund Fragen aus der Community und präsentiert sich als nahbarer Politiker. Es ist ein ganz anderes Vorgehen als der klassische Politikbetrieb, wo Pressekonferenzen und Parlamentsdebatten die Informationswege bestimmen.
Obwohl die CDU die Wichtigkeit sozialer Medien anerkennt, hat sie immer noch Schwierigkeiten, den Ton und die Dynamik der digitalen Kommunikation zu finden. Der Versuch, eigene Kanäle aufzubauen, wird oft als zu distanziert oder wenig authentisch angesehen. Die Partei setzt aber immer mehr auf digitale Kampagnen und arbeitet mit Influencern zusammen, um neue Zielgruppen zu erschließen. Die CDU ist gleichzeitig weiterhin auf ihre etablierten Stammwähler angewiesen, die immer noch die traditionellen Medien bevorzugen.
Soziale Medien werden auch von SPD, Grünen und Linken genutzt, allerdings mit variierenden Erfolgen. Die Grünen setzen auf Themenkampagnen und Interaktion, während die SPD versucht, ihre klassische Klientel auch digital zu mobilisieren. Die Linke zielt vor allem auf jüngere Menschen ab, die sich politisch engagieren und offen für gesellschaftliche Veränderungen sind. Insgesamt führt die Digitalisierung des Wahlkampfs dazu, dass die politische Landschaft fragmentiert wird und der Wettbewerb um Aufmerksamkeit intensiver wird.
Die Spielregeln des politischen Wettbewerbs haben sich durch die Nutzung sozialer Medien nachhaltig verändert. Sie erlaubt neue Mobilisierungsansätze, hat aber auch Gefahren wie die Verbreitung von Falschinformationen oder die Verstärkung von Filterblasen. Wissenschaftler der Politikwissenschaft warnen, dass die Debatte durch digitale Kampagnen, die oft auf Zuspitzung und Emotionalisierung setzen, weiter polarisiert werden könnte. Im Jahr 2025 erkennt man schon im Wahlkampf, dass der Umgang mit sozialen Medien ein entscheidender Erfolgsfaktor für alle Parteien ist.
Gesellschaftliche Reaktionen: Sorgen, Hoffnungen und die Rolle der Zivilgesellschaft
Die hitzige Debatte über Verwaltungserfahrung, politische Führung und die Zukunftsorientierung des Landes Sachsen-Anhalt 2025 hat weit über den engen politischen Raum hinaus Auswirkungen. Entwicklungen werden von vielen gesellschaftlichen Gruppen mit Besorgnis verfolgt, vor allem von denen, die sich durch die AfD-Programmatik bedroht fühlen. Öffentlich äußern Künstlerinnen und Künstler, Vertreter von Migrantenorganisationen, Gewerkschaften sowie zivilgesellschaftlichen Initiativen ihre Angst vor einer möglichen Regierung unter der AfD. Sie haben Angst, dass Grundrechte eingeschränkt, das gesellschaftliche Klima verschärft und die demokratische Kultur geschwächt wird.
Um die Wichtigkeit demokratischer Werte zu betonen, organisieren kulturelle Institutionen und Initiativen für Vielfalt und Toleranz Diskussionsveranstaltungen, Protestaktionen und Informationskampagnen. Allianzen für eine offene Gesellschaft und gegen Ausgrenzung entstehen in Städten wie Magdeburg, Halle und Dessau. Im Wahlkampf wird die Zivilgesellschaft immer wichtiger, weil viele Menschen nach Orientierung suchen und sich aktiv am politischen Geschehen beteiligen wollen.
Zur selben Zeit gibt es auch diejenigen, die den Wandel, den die AfD fordert, begrüßen. Bevölkerungsteile, vor allem in strukturschwachen und ländlichen Gebieten, empfinden, dass die etablierte Politik sie nicht ausreichend berücksichtigt. In einen politischen Neuanfang setzen sie ihre Hoffnungen und erwarten von der neuen Regierung konkrete Fortschritte in den Bereichen Infrastruktur, Bildung und öffentlicher Sicherheit. Eine Mischung aus Angst, Hoffnung und Unsicherheit prägt also die gesellschaftliche Stimmung.
Forscher und Fachleute schlagen Alarm: Die Gesellschaft könnte sich weiter polarisieren. Dialogformate, Bildungsprogramme und eine Verbesserung der politischen Bildung sind Ihre Empfehlungen, um die Debatte zu versachlichen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern. Religiöse Institutionen und Kirchen bitten um Besonnenheit und warnen davor, die politischen Konflikte auf Kosten von Minderheiten auszutragen.
Die Zivilgesellschaftsreaktionen machen deutlich, dass die Diskussion über Verwaltungserfahrung und politische Führung weit über eine parteipolitische Auseinandersetzung hinausgeht. Sie behandelt grundlegende Fragen zu Identität, Teilhabe und der Gestaltung der Zukunft in Sachsen-Anhalt. In den nächsten Monaten wird sich herausstellen, ob wir es schaffen, die gesellschaftlichen Gräben zu überwinden und einen konstruktiven Dialog über die Zukunft des Landes zu führen.
Perspektiven für die Landtagswahl 2026: Verwaltungserfahrung als Gradmesser für Vertrauen
Die Frage, wie wichtig Verwaltungserfahrung ist, bleibt ein zentrales Thema im politischen Diskurs Sachsen-Anhalts, wenn man die Landtagswahl 2026 im Blick hat. Im Jahr 2025 wird man schon erkennen können, dass die Wahl nicht nur darüber entscheidet, wer in die Landesregierung kommt, sondern auch über die zukünftige politische Kultur im Land. Einige Bevölkerungsteile sehen Verwaltungserfahrung als einen Maßstab für Verlässlichkeit und Kompetenz. Vor allem Wählerinnen und Wählern im fortgeschrittenen Alter und der Wirtschaft geht es darum, dass eine erfahrene Regierung Stabilität und planvolles Handeln gewährleistet.
Währenddessen haben in anderen Bereichen der Gesellschaft die Sehnsucht nach einem politischen Neuanfang und die Forderung nach Veränderungen, die über die gewohnte Verwaltungspraxis hinausgehen, zugenommen. Die AfD macht sich dieses Bedürfnis nach Wandel zunutze, um sich als Alternative zu positionieren und dreht die Debatte um Verwaltungserfahrung zu ihren Gunsten. Die Partei ist der Ansicht, dass Verwaltungserfahrung zwar von Bedeutung sei, es jedoch nicht der Selbstzweck werden dürfe. Sie verlangt, dass die Politik sich neuen Ideen öffnet und stärker auf die Bedürfnisse der Bürger ausgerichtet wird.
Die CDU und die anderen Parteien mit Tradition müssen die Herausforderung annehmen, Verwaltungserfahrung nicht als Hindernis, sondern als eine Quelle für Innovation und Reformen zu präsentieren. Es ist zu beweisen, dass Erfahrung und Erneuerung kein Gegensatz sind, sondern sich gegenseitig unterstützen können. Das erfordert eine kommunikative Neuausrichtung und dass die Bevölkerung stärker in politische Entscheidungsprozesse eingebunden wird.
Damit wird die Wahl 2026 zu einem entscheidenden Moment für die politische Zukunft Sachsen-Anhalts. Sie entscheidet, ob Verwaltungserfahrung weiterhin das wichtigste Kriterium für Regierungsfähigkeit bleibt oder ob neue Formen politischer Legitimation an Einfluss gewinnen. Die Veränderungen in Sachsen-Anhalt sind ein Beispiel für eine grundlegende Transformation des politischen Systems in ganz Deutschland. In den Monaten und Jahren, die vor uns liegen, wird sich herausstellen, wie robust die aktuellen Strukturen sind und ob sie den Herausforderungen der Zeit mit Erfahrung, Offenheit und Innovationsgeist begegnen können.