Zoll veranstaltet Informationstage für Schüler in Halle und Magdeburg

Zoll informiert Schüler in Sachsen-Anhalt.

Die Aufgaben des deutschen Zolls sind vielschichtiger, als das Bild uniformierter Beamter an Grenzübergängen vermuten lässt. In einer Welt, die immer mehr globalisiert wird, ist der Zoll heute eine der wichtigsten Institutionen, um Recht, Ordnung und Wirtschaftsschutz zu gewährleisten. Aber wie gestaltet sich der Arbeitsalltag der Zöllnerinnen und Zöllner genau? Welche interessanten Herausforderungen hält der Beruf bereit? Welche beruflichen Möglichkeiten bietet der Zoll für junge Menschen? Um diese und zahlreiche andere Fragen zu klären, lädt das Hauptzollamt Magdeburg im Herbst 2025 interessierte Personen zu exklusiven Infotagen in Halle und Magdeburg ein.

Die Zahl der jungen Menschen, die sich entscheiden müssen, welchen beruflichen Weg sie einschlagen wollen, wächst. Obwohl die klassischen Ausbildungsberufe und Studiengänge nach wie vor gefragt sind, steigen die Berufe im öffentlichen Dienst besonders in ihrer Attraktivität. Es gibt zahlreiche Gründe: eine hohe Sicherheit am Arbeitsplatz, vielfältige Arbeitsbereiche und die Chance, aktiv zum Schutz und zur Ordnung der Gesellschaft beizutragen. Der Zoll, eine der ältesten deutschen Behörden, erfüllt genau diese Voraussetzungen. Aber was liegt hinter den Türen der Zollämter? Auf welche Aufgabenbereiche können Nachwuchskräfte sich freuen? Im Oktober 2025 bieten die Infotagen der Zoll Schülerinnen und Schülern ab der Mittleren Reife die Gelegenheit, die unterschiedlichen Arbeitsbereiche der Zollverwaltung kennenzulernen – von der Bekämpfung von Schwarzarbeit über den Artenschutz bis zur Zollfahndung.

Die Events am 16. Oktober in Halle und am 23. Oktober in Magdeburg-Rothensee sind speziell für Jugendliche gedacht, die eine Ausbildung oder ein duales Studium beim Zoll in Betracht ziehen. Von 9.00 bis 14.00 Uhr haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, in kleinen Gruppen mit erfahrenen Zollbeamtinnen und -beamten zu sprechen, ihre tägliche Arbeit kennenzulernen und sich über Bewerbungsvoraussetzungen, Karrieremöglichkeiten und spannende Einsätze zu informieren. Praktische Demonstrationen, wie die Vorführung von Diensthundeeinsätzen oder die Inspektion von Warencontainern, sind neben Fachvorträgen und interaktiven Workshops ebenfalls auf dem Programm.

Die Einladung ist etwas Neues: Zum ersten Mal präsentiert das Hauptzollamt Magdeburg angehenden Talenten alle seine Aufgaben und bietet exklusive Einblicke, die normalerweise nur den Mitarbeitern vorbehalten sind. Die Rekrutierung junger Talente für den Zoll hat angesichts des demografischen Wandels und des wachsenden Bedarfs an Fachkräften eine entscheidende Bedeutung. Die Infotage haben das Ziel, Vorurteile abzubauen, das Interesse an einer Zollkarriere zu fördern und engagierte junge Leute für eine Dienstleistung in der Gesellschaft zu gewinnen. Aber was genau steht den Schülerinnen und Schülern bei den Infotagen bevor? Welche Arbeitsbereiche entdecken sie, und wie gestaltet sich die Ausbildung beim Zoll genau? In den kommenden Abschnitten wird ein detaillierter Überblick über die wichtigsten Themen der Veranstaltung gegeben, der die zahlreichen Aspekte der Zollarbeit im Jahr 2025 beleuchtet.

Die Rolle des Zolls im modernen Staat

In Deutschland ist der Zoll weit mehr als nur eine Behörde, die Waren kontrolliert oder Einfuhrabgaben erhebt. Die Zollbehörden sind in einer Ära, in der internationale Warenströme und globaler Handel zunehmend kompliziert sind, entscheidend für den Schutz der nationalen Wirtschaft, der Sicherheit und des Gemeinwohls. Die Aufgaben umfassen alles von der Sicherstellung korrekter Abgabenzahlungen über die Bekämpfung von Schmuggel und illegalem Handel bis hin zum Schutz vor Produktpiraterie und gefährlichen Warenimporten.

Im Jahr 2025 überwacht der Zoll jährlich mehrere hundert Millionen Warensendungen, die neben klassischen Industrieprodukten auch Lebensmittel, Textilien, Elektronikgeräte und viele andere Güter umfassen. Die Überprüfung, ob Waren den gesetzlichen Vorgaben entsprechen, ob sie sicher sind und ob die richtigen Steuern und Abgaben für sie gezahlt wurden, ist das Ziel. Außerdem hat der Zoll die wichtige Aufgabe, den internationalen Handel zu überwachen. Die Bewältigung von Herausforderungen wie Cyberkriminalität, Drogen- und Waffenhandel oder Terrorismus erfordert unbedingt die Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Behörden.

Umwelt- und Artenvielfaltschutz gehören ebenfalls zum zöllnerischen Alltag. Mit spezialisierten Zollteams wird der illegale Handel mit geschützten Tier- und Pflanzenarten, gefährlichen Chemikalien oder Müll konsequent verfolgt. Mit diesen Aktionen sorgt der Zoll maßgeblich dafür, dass internationale Abkommen wie das Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES) eingehalten werden.

In der Bekämpfung von Schwarzarbeit, illegaler Beschäftigung und Steuerhinterziehung spielt der Zoll aus wirtschaftlicher Sicht eine zentrale Rolle. Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS), die als eigenständiger Bereich innerhalb des Zolls agiert, überprüft regelmäßig Baustellen, Gastronomiebetriebe und andere Branchen mit erhöhtem Risiko. Das Ziel ist es, faire Arbeitsbedingungen zu garantieren und den Staat vor finanziellen Verlusten zu bewahren.

Im Jahr 2025 ist die Arbeit des Zolls durch die Digitalisierung grundlegend verändert worden. Automatisierte Systeme, KI sowie datenbasierte Risikomanagement-Tools helfen den Beamtinnen und Beamten dabei, verdächtige Sendungen auszuwählen, Dokumente zu bewerten und internationale Ermittlungen zu koordinieren. Dennoch ist der persönliche Einsatz der Zöllnerinnen und Zöllner unerlässlich, besonders bei komplexen Ermittlungen, Kontrollen vor Ort oder im Austausch mit Bürgerinnen und Bürgern.

Die Infotage in Halle und Magdeburg zeigen den Schülerinnen und Schülern, wie wichtig der Zoll für das Funktionieren des Staates ist. Ihr Hinweis macht deutlich, dass der Beruf weit über die traditionelle Rolle der Grenzkontrolle hinausgeht und zahlreiche Möglichkeiten für motivierte junge Menschen bietet.

Von der Kontrolle bis zur Fahndung: Die vielfältigen Arbeitsbereiche

Die Tätigkeit beim Zoll ist durch eine außergewöhnliche Vielseitigkeit gekennzeichnet. Kaum ein anderer Job im öffentlichen Dienst hat ein so umfassendes Spektrum an Aufgaben und Einsatzmöglichkeiten. Die zentralen Arbeitsbereiche – von der klassischen Warenkontrolle über die Zollfahndung bis hin zu hochspezialisierten Ermittlungsgruppen – werden den Schülerinnen und Schülern während der Infotage in Halle und Magdeburg umfassend vorgestellt.

Die bekannteste Aufgabe ist die Überwachung von Waren an Zollämtern, Flughäfen und Seehäfen. In diesem Bereich kontrollieren die Beamtinnen und Beamten Sendungen aus dem In- und Ausland, analysieren Frachtpapiere, nehmen Stichproben und setzen moderne Technologien ein, um verbotene oder gefährliche Objekte zu erkennen. Alles, von Alltagsartikeln über Luxusgüter, Arzneimitteln oder Lebensmitteln, fällt in diesen Bereich. Dabei finden die Zöllnerinnen und Zöllner häufig gefälschte Markenartikel, nicht deklarierte Wertgegenstände oder illegale Substanzen.

Die Zollfahndung ist ein weiteres wichtiges Arbeitsfeld. In Fällen von Schmuggel, Drogen- oder Waffentransport, organisierter Kriminalität oder Geldwäsche ermitteln speziell ausgebildete Fahnderinnen und Fahnder verdeckt. Sie kooperieren eng mit Polizei, Staatsanwaltschaft und internationalen Institutionen. Um die Ermittlungsarbeit erfolgreich zu meistern, braucht man ein Gespür wie ein Detektiv, die Fähigkeit analytisch zu denken und ein großes Verantwortungsbewusstsein. Heutzutage gehören moderne Ermittlungsinstrumente wie forensische Software, verdeckte Observationen oder der Einsatz von Diensthunden zum Standard.

In der Finanzkontrolle Schwarzarbeit ist der Zoll ebenfalls der Hauptakteur. Die FKS-Teams kontrollieren Unternehmen und Betriebe, ob sie arbeitsrechtliche Vorschriften, Mindestlohnregelungen und Sozialversicherungspflichten einhalten. Um einen fairen Wettbewerb zu gewährleisten und Sozialkassen vor Schäden zu schützen, werden illegale Beschäftigung, Scheinselbstständigkeit und Steuerbetrug konsequent verfolgt. Neben dem Fachwissen ist auch ein gewisses Fingerspitzengefühl im Umgang mit Arbeitgebern und Beschäftigten erforderlich.

Außerdem setzt sich der Zoll für den Umweltschutz ein. Spezialisierte Einheiten überwachen den internationalen Handel mit geschützten Tier- und Pflanzenarten, kontrollieren die Einfuhr von Chemikalien und sorgen dafür, dass gefährliche Abfälle nicht illegal nach Deutschland gelangen. Es ist unerlässlich, mit Umweltbehörden zusammenzuarbeiten und internationale Kooperationen zu nutzen.

Die Jugendlichen bekommen während der Infotage einen Eindruck davon, wie abwechslungsreich und herausfordernd die Arbeit beim Zoll ist. Der Alltag wird durch praxisnahe Demonstrationen und Gespräche mit erfahrenen Beamtinnen und Beamten beleuchtet; diese machen jedoch auch deutlich, dass jedes Einsatzgebiet eigene Herausforderungen und Anforderungen hat.

Ausbildung und duales Studium beim Zoll: Einstieg mit Perspektive

In der Regel startet man seine Karriere beim Zoll entweder mit einer klassischen Ausbildung im mittleren Dienst oder mit einem dualen Studium im gehobenen Dienst. Während der Infotage werden beide Wege ausführlich vorgestellt, sodass die Schülerinnen und Schüler die Voraussetzungen, Abläufe und Karriereperspektiven der jeweiligen Optionen klar im Blick haben.

Um die Ausbildung im mittleren Dienst zu beginnen, brauchst du mindestens einen Realschulabschluss. In der Regel dauert die Ausbildung zwei Jahre und sie erfolgt im Wechsel zwischen den Bildungszentren der Zollverwaltung und verschiedenen Dienststellen. Während ihrer Ausbildung lernen die Auszubildenden nicht nur die rechtlichen Grundlagen des Zollrechts, sondern sammeln auch praktische Erfahrungen in verschiedenen Bereichen – von der Warenkontrolle über die Finanzkontrolle Schwarzarbeit bis hin zu Einsätzen bei der Zollfahndung. Die praxisnahe Schulung hat den Zweck, die jungen Talente genau auf ihren zukünftigen Berufsalltag vorzubereiten.

Das duale Studium im gehobenen Dienst ist für Abiturientinnen und Abiturienten sowie für Bewerberinnen und Bewerber mit Fachhochschulreife gedacht. Das Programm erstreckt sich über drei Jahre und kombiniert ein Studium an der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung mit intensiven Praxisphasen in den Zollämtern. In Fächern wie Allgemeines und Besonderes Zollrecht, Steuerrecht, Verwaltungsrecht, Wirtschaft und Kriminalistik erweitern die Studierenden ihr Wissen. Durch Praxisabschnitte in unterschiedlichen Dienststellen wird der Bezug zum Arbeitsalltag hergestellt und es werden wichtige Kompetenzen wie Teamfähigkeit, Kommunikationsstärke und Verantwortungsbewusstsein gefördert.

Ein großer Vorteil der Zolllaufbahnen ist die Garantie auf eine Übernahme, wenn man die Ausbildung oder das Studium erfolgreich beendet hat. Eine sichere Anstellung im öffentlichen Dienst, gute Aufstiegschancen und zahlreiche Weiterbildungsangebote sind die Vorteile für Beamtinnen und Beamten. Langfristige Perspektiven bieten insbesondere der Wechsel zwischen verschiedenen Fachbereichen, das Übernehmen von Führungsaufgaben oder die Spezialisierung, etwa in der Zollfahndung oder im internationalen Einsatz.

Den Jugendlichen bieten die Infotage nicht nur Informationen über Ausbildungs- und Studieninhalte, sondern auch die Gelegenheit, direkt mit Auszubildenden und Studierenden zu sprechen. Ehemalige Studierende erzählen von ihren Erfahrungen, geben Bewerbungstipps und erklären, wie der Übergang von der Theorie zur Praxis gelingt.

Finanzkontrolle Schwarzarbeit: Einsatz für Fairness und Gerechtigkeit

Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) gehört zu den zentralen Aufgabenfeldern des Zolls. Im Jahr 2025 wird sie eine Schlüsselrolle beim Schutz des deutschen Arbeitsmarktes einnehmen. Die FKS hat die Aufgabe, illegale Beschäftigung, Schwarzarbeit und Verstöße gegen arbeitsrechtliche Vorschriften zu finden und zu bestrafen. Die Schülerinnen und Schüler bekommen während der Infotage einen interessanten Einblick in die Arbeit dieser Spezialeinheit.

In Branchen, die besonders anfällig sind, wie dem Baugewerbe, der Gastronomie, den Speditionen, Reinigungsdiensten oder der Fleischverarbeitung, führen die FKS-Teams regelmäßig Kontrollen durch. Die Absicht ist, sicherzustellen, dass Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber ihre Beschäftigten richtig anmelden, den Mindestlohn einhalten und Sozialversicherungsbeiträge korrekt abführen. Nicht nur können Verstöße erhebliche finanzielle Schäden für die Sozialkassen verursachen; sie untergraben auch die Rechte und den Schutz der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.

In der Regel sind die Kontrollen unangekündigt und werden eng mit anderen Behörden, wie der Polizei oder der Deutschen Rentenversicherung, abgestimmt. Die FKS-Beamtinnen und -Beamten kontrollieren Dokumente, befragen Beschäftigte sowie Arbeitgeber, nehmen Ermittlungen auf, wenn es nötig ist, und initiieren bei Verdachtsfällen Straf- oder Ordnungswidrigkeitenverfahren. Fortschrittliche Technologien wie mobile Datenerfassungsgeräte, Dokumentenprüfungssoftware und digitale Analysewerkzeuge erleichtern die Arbeit im Feld.

In den vergangenen Jahren ist die FKS immer wichtiger geworden. Im Jahr 2025 werden neben der klassischen Schwarzarbeit besonders neue Formen der Illegalität betrachtet, wie Scheinselbstständigkeit im digitalen Bereich oder das Umgehen von Mindestlohnregelungen durch komplizierte Vertragsgestaltungen. Die FKS sieht sich durch die internationale Vernetzung der Arbeitsmärkte vor zusätzliche Herausforderungen, wie zum Beispiel wenn ausländische Firmen in Deutschland aktiv werden oder Personen ohne Arbeitserlaubnis beschäftigt werden.

Die FKS hat als Leitmotiv den Einsatz für Fairness und Gerechtigkeit. Die Arbeit der Beamtinnen und Beamten ist entscheidend, um den Sozialstaat zu sichern und die Beschäftigten vor Ausbeutung zu schützen. Die Infotage bieten den Jugendlichen die Möglichkeit, typische Kontrollsituationen nachzustellen, um so praxisnah zu erleben, wie die Arbeit in diesem Bereich aussieht. Echte Fallbeispiele und Erfahrungsberichte machen deutlich, wie anspruchsvoll, aber auch erfüllend die Tätigkeit in der Finanzkontrolle Schwarzarbeit sein kann.

Zollfahndung und internationale Zusammenarbeit

Die Zollfahndung gehört zu den spannendsten und herausforderndsten Bereichen des Zolls. Ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein, analytisches Denken und ein Gespür für Details sind hier gefragt. Die Aufgaben umfassen die Aufklärung komplexer Schmuggelfälle, die Bekämpfung des Drogen- und Waffenhandels sowie Ermittlungen zur Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung. Im Jahr 2025 ist die Zollfahndung stark mit internationalen Netzwerken und Kooperationen verbunden.

Die Zollfahnderinnen und -fahnder arbeiten im Verborgenen: Sie analysieren verdächtige Warenströme, observieren Personen, die sie im Verdacht haben, und führen Durchsuchungen sowie Beschlagnahmungen durch. Sie kommen oft bei Großverfahren zum Einsatz, die organisierte Kriminalität, Menschenhandel oder Produktpiraterie betreffen. Die Ermittlerinnen und Ermittler setzen auf modernste Technik, einschließlich forensischer Analysewerkzeuge, digitaler Überwachungssysteme und spezialisierter Software zur Analyse großer Datenmengen.

Im Jahr 2025 ist die internationale Zusammenarbeit ein zentrales Element der Zollfahndung. Bereits grenzüberschreitend und unter Einsatz digitaler Plattformen handeln kriminelle Netzwerke und tarnen ihre Aktivitäten geschickt. Aus diesem Grund arbeiten die deutschen Ermittlerinnen und Ermittler eng mit europäischen und nicht-europäischen Partnerbehörden zusammen. Der Austausch von Informationen, gemeinsame Ermittlungen und der Einsatz internationaler Ermittlungsgruppen sind gängige Praxis.

Durch die Beteiligung an internationalen Operationen, sei es über Europol oder Interpol, wird die Chance geschaffen, größere Strukturen und Hintermänner zu finden und zur Rechenschaft zu ziehen. Für den Erfolg der Ermittlungen ist es ebenfalls entscheidend, dass man mit anderen deutschen Behörden wie dem Bundeskriminalamt, der Bundespolizei oder den Landeskriminalämtern koordiniert.

Erfahrene Zollfahnderinnen und -fahnder erzählen während der Infotage von spektakulären Fällen, beschreiben ihren Arbeitsalltag und gewähren Einblicke in die Methoden der modernen Ermittlungsarbeit. Die Jugendlichen lernen, welche Fähigkeiten und Eigenschaften für eine Tätigkeit in diesem Berufsfeld entscheidend sind – etwa ein gutes Urteilsvermögen, Belastbarkeit und die Fähigkeit, in stressigen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren.

Eine Karriere bei der Zollfahndung ist für Nachwuchskräfte herausfordernd und abwechslungsreich zugleich; sie haben die Chance, aktiv zur Sicherheit der Gesellschaft beizutragen und international tätig zu sein.

Artenschutz, Umwelt und Verbraucherschutz als zöllnerische Aufgaben

In den letzten Jahren liegt der Fokus der zöllnerischen Arbeit immer mehr auf dem Schutz der Umwelt, der Artenvielfalt und der Verbraucher. Im Jahr 2025 überwacht der Zoll nicht nur Waren und Finanzströme, sondern setzt sich auch für nachhaltigen Handel, den Schutz bedrohter Arten und die Sicherheit der Bevölkerung ein. Die Infotage bieten eine besonders anschauliche Vermittlung dieser Aufgabenfelder.

Der Artenschutz ist ein bedeutendes Arbeitsfeld. Zöllnerinnen und Zöllner kontrollieren die Ein- und Ausfuhr geschützter Tier- und Pflanzenarten sowie der Produkte, die aus ihnen hergestellt sind, wie Elfenbein, Korallen oder exotischen Hölzern. Das Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES) bildet die Grundlage und regelt den internationalen Handel mit gefährdeten Arten streng. Der illegale Handel mit Wildtieren und Pflanzen ist ein profitables Geschäft, das oft von organisierten Gruppen kontrolliert wird. Deshalb müssen sie neben ihrem Fachwissen über Arten und Produkte auch in der Lage sein, Fälschungen zu identifizieren und Schmuggelmethoden zu durchschauen.

Zudem überwacht der Zoll die Einfuhr von Chemikalien, Arzneimitteln, Lebensmitteln und weiteren Waren, die Umwelt und Verbraucherinnen und Verbraucher gefährden könnten. Wichtige Aufgaben sind die Einhaltung von Umweltschutzvorgaben, die Verhinderung illegaler Abfalltransporte und die Überwachung von Gefahrguttransporten. Umweltauflagen sind wichtig, da ihre Missachtung große Schäden verursachen kann – sowohl für die Umwelt als auch für die Gesundheit der Menschen.

Der Verbraucherschutz gewinnt ebenfalls zunehmend an Bedeutung. Immer wieder kommen gefälschte Markenartikel, unsichere Elektrogeräte oder gesundheitsschädliche Spielzeuge auf den deutschen Markt. Die Zöllnerinnen und Zöllner kontrollieren diese Waren, entnehmen Proben und kooperieren eng mit den zuständigen Überwachungsbehörden. Der Zweck ist es, die Bevölkerung vor gefährlichen oder minderwertigen Produkten zu bewahren.

Praktische Demonstrationen, Ausstellungen beschlagnahmter Waren und der Austausch mit Fachleuten machen diese Aufgaben während der Infotage greifbar. Die Jugendlichen erfahren, wie wichtig es ist, dass die Zollbehörden Mensch und Natur schützen, und sie bekommen einen Eindruck davon, wie herausfordernd diese Arbeit sein kann.

Moderne Technik und Digitalisierung im Zolldienst

In den letzten Jahren hat die Digitalisierung die Arbeit des Zolls grundlegend verändert und vereinfacht viele Abläufe. Im Jahr 2025 ist der Alltag eines Zollbeamten ohne die Nutzung moderner Technik kaum vorstellbar. Die Schülerinnen und Schüler bekommen an den Infotagen einen praktischen Einblick, wie innovative Technologien den Dienstalltag unterstützen und neue Chancen schaffen.

Bereits bei der Abfertigung von Waren nutzt der Zoll automatisierte Systeme, um Sendungen zu erfassen, Daten abzugleichen und potenzielle Risiken zu erkennen. Die Analyse großer Datenmengen über Fracht und Reisen durch Künstliche Intelligenz ermöglicht es, ungewöhnliche Muster zu finden und gezielte Kontrollen durchzuführen. So wird gewährleistet, dass gefährliche, illegale oder gefälschte Waren frühzeitig erkannt werden, ohne den reibungslosen Warenverkehr zu stören.

In der Zollfahndung nutzt man digitale Forensik, Datenanalyse-Tools und spezialisierte Software. Digitale Spuren können von Ermittlerinnen und Ermittlern ausgewertet, Kommunikationsdaten gesichert und komplizierte Geldflüsse nachverfolgt werden. Um in einer Welt, die immer mehr digitalisiert und globalisiert wird, effektiv gegen organisierte Kriminalität, Cybercrime und Geldwäsche vorzugehen, sind solche Instrumente unerlässlich.

Selbst bei der Finanzkontrolle Schwarzarbeit kommen moderne Technologien den Beamtinnen und Beamten zugute. Mit mobilen Endgeräten ist es möglich, Daten direkt vor Ort zu erfassen und abzugleichen, wie zum Beispiel bei Kontrollen auf Baustellen oder in Betrieben. Die Zusammenarbeit mit anderen Behörden, die Auswertung von Sozialversicherungsdaten und die Nachverfolgung verdächtiger Beschäftigungsverhältnisse werden durch digitale Plattformen erleichtert.

Ein weiteres Beispiel ist der Gebrauch von Diensthunden, die durch spezielle Trainingsmaßnahmen in der Lage sind, Drogen, Waffen, Bargeld oder sogar geschützte Tiere zu finden. Die Unterstützung der Tierarbeit durch moderne Trainingsansätze und technische Hilfsmittel ermöglicht es den Teams, ihre Effektivität weiter zu steigern.

Auf den Infotagen werden neue Technologien präsentiert, und die jungen Leute können einige Geräte selbst testen. Sie lernen, wie die Digitalisierung und Technologie die Zollarbeit effizienter, sicherer und moderner gestalten – und welche neuen Fähigkeiten in Zukunft gefragt sein werden.

Bewerbung und Karrierechancen: So gelingt der Einstieg beim Zoll

Mit seinen sicheren Perspektiven, den zahlreichen Einsatzmöglichkeiten und der Möglichkeit, einen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten, ist der Zoll ein attraktiver Arbeitgeber. Doch wie gelingt der Einstieg, und welche Qualifikationen sind gefragt? Alle Fragen zu Bewerbung, Auswahlverfahren und Karrierechancen werden während der Infotage in Halle und Magdeburg ausführlich beantwortet.

Um eine Ausbildung im mittleren Dienst zu beginnen, ist mindestens ein mittlerer Schulabschluss (Realschule oder gleichwertig) erforderlich; für das duale Studium im gehobenen Dienst braucht man die Fachhochschulreife oder das Abitur. Außerdem sind ein tadelloser Leumund, körperliche Fitness und staatsbürgerliche Zuverlässigkeit entscheidende Faktoren. Bewerberinnen und Bewerber sollten teamfähig, belastbar und verantwortungsbewusst sein und ein Interesse an rechtlichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zusammenhängen haben.

In der Regel umfasst das Auswahlverfahren mehrere Stufen: Zunächst reicht man online seine Bewerbung ein, danach folgt ein schriftlicher Eignungstest, ein Vorstellungsgespräch und eventuell eine ärztliche Untersuchung. Der Eignungstest prüft unter anderem sprachliche, mathematische und logische Fähigkeiten sowie das Allgemeinwissen. In dem Gespräch werden das Interesse am Beruf, die Motivation und die persönliche Eignung bewertet.

Nach der Ausbildung oder dem Studium beim Zoll erwarten einen bundesweit sichere Arbeitsplätze, flexible Einsätze und attraktive Aufstiegsmöglichkeiten. Die Karriere kann man mit der Zeit durch Übernahme von Führungsrollen, Spezialisierungen oder Engagement in internationalen Projekten weiterentwickeln. Flexible Arbeitszeiten, Teilzeitmodelle und Homeoffice-Angebote sind wichtige Faktoren, um Beruf und Familie besser in Einklang zu bringen.

Während der Infotage beantworten Personalverantwortliche, Auszubildende sowie erfahrene Beamtinnen und Beamte deine Fragen. Sie teilen nützliche Bewerbungstipps, erzählen von ihren eigenen Erfahrungen und erklären, was im Auswahlverfahren entscheidend ist. Das Angebot wird durch Informationsmaterialien, Checklisten und Beratungsangebote ergänzt, sodass die Jugendlichen sich gezielt auf einen erfolgreichen Start beim Zoll vorbereiten können.